Es ist wohl einem noch vorherrschenden Zeitgeist geschuldet, zu glauben, man könne dem bereits bestehenden Leistungsspektrum staatlicher Institutionen immer noch etwas hinzufügen. Erst allmählich beginnt sich die Einsicht durchzusetzen, dass es u. a. auch im Sozialbereich Grenzen des Machbaren gibt...
Die akute Alkohol-Hepatitis ist in schweren Fällen weiterhin mit einer hohen Morbidität und einer Mortalität von 20 % bis 50 % innerhalb von 4 Wochen assoziiert, berichtete Christoph Sarrazin von der Medizinischen Klinik 2 für Gastroenterologie, Hepatologie, Infektiologie und Diabetologie und Leberzentrum am St. Josefs-Hospital Wiesbaden auf dem 13. Hepatologie-Update-Seminar am 26. und 27. April 2024 in Berlin.
Über die weiterhin kontrovers diskutierte optimale Behandlung von Patienten mit asymptomatischer Karotisstenose berichtete Matthias Sitzer von der Klinik für Neurologie am Klinikum Herford auf dem 15. Interdisziplinären Update-Seminar Gefäßmedizin am 15. und 16. März 2024 (Livestream).
Zusammenfassung
Bei der Leistungsgewährung im Sozialrecht ist eine zentrale Frage, durch welche medizinischen Behandlungsmaßnahmen oder Rehabilitationsmaßnahmen der Eintritt des Leistungsfalles verhindert werden kann und ob der Anspruchsteller zur Mitwirkung hierbei verpflichtet ist. Im Zivilrecht...
Akupunktur zur Behandlung psychischer Erkrankungen ist umstritten, berichtete Andreas Michalsen von der Charité – Universitätsmedizin Berlin und der Abteilung für Naturheilkunde am Immanuel Krankenhaus in Berlin auf dem 11. Psychiatrie-Update-Seminar am 26. und 27. Februar 2021 (Livestream-Veranstaltung).
Neue und vor allen Dingen erfolgversprechende medikamentöse Behandlungsmöglichkeiten des Tinnitus sind nach wie vor nicht in Sicht, erklärte Gerhard Hesse von der Tinnitus-Klinik und dem Ohr- und Hörinstitut Hesse(n) am Krankenhaus Bad Arolsen auf dem 14. HNO-Update-Seminar am 20. und 21. November 2020 (Livestream-Veranstaltung).
Die optimale Behandlung einer Carotisstenose ist eine interdisziplinäre Aufgabe, erklärte Matthias Sitzer von der Klinik für Neurologie am Klinikum Herford auf dem 15. DGIM-Internisten-Update-Seminar am 13. und 14. November 2020 (Livestream-Veranstaltung):
Die Bestimmung des prostataspezifischen Antigens (PSA) bleibt wie bisher auf die Verlaufskontrolle bei bereits behandelten gesetzlich Versicherten oder zur Abklärung eines auffälligen Tastbefundes der Prostata beschränkt. Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat sich heute gegen eine Erweiterung der Früherkennung von Prostatakrebs um ein Screening mittels PSA-Wert-Bestimmung entschieden. Zuvor hatte er geprüft, ob der Einsatz auch bei der Untersuchung von gesunden Männern Behandlungsvorteile bei der Prostatakrebstherapie mit sich bringen würde.
Patientinnen und Patienten mit Erkrankungen des Zahnhalteapparates (Parodontalerkrankungen) können zukünftig von einer systematischen Diagnostik und Behandlung profitieren. Um auch bei schwierigen Erkrankungsverläufen optimale Therapieerfolge zu erreichen, hat der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) heute die Befundung nach Stadium und Grad und die sich daraus ergebenden Behandlungsempfehlungen in einer neuen Richtlinie geregelt. Hiermit erweitere der G-BA das bestehende Leistungsangebot, das in erster Linie auf die Behandlung einer akuten Parodontitis (Entzündung des Zahnhalteapparates) ausgerichtet war.
Die Zahl der an Demenz erkrankten Patienten in Deutschland ist von 2009 bis 2016 um 40 Prozent gestiegen. Das hat die Auswertung von Versichertendaten für diesen Zeitraum ergeben, die in der Fachzeitschrift „Psychiatrische Praxis“ (Georg Thieme Verlag, Stuttgart. 2019) erschienen ist. Die Studienergebnisse haben jedoch auch ergeben, dass Patienten mit leichten kognitiven Störungen, die in der Regel einer Demenz vorausgehen, bisher noch zu selten diagnostiziert werden. Dabei werde gerade die Begleitung dieser Patienten in Zukunft an Bedeutung gewinnen.
Vor einer unkontrollierten phytotherapeutischen Behandlung bei Krebspatienten parallel zu einer Chemotherapie warnen Experten in der Zeitschrift „Apotheken Umschau“ (Heft 6/2018), da solche „natürlichen“ Mittel die Effekte der Krebstherapie abschwächen können.
Meist geht es dabei darum, die...
Auch wenn die Studienlage unbefriedigend ist, so hat die schnell einsetzende und auch anhaltende Wirkung von Ketamin bei affektiven Störungen dazu geführt, dass Ketamin im Off-Label-Use sowohl in intravenöser wie in nasaler Form in der Behandlung von therapieresistenten Depressionen mit offenbar zunehmender Häufigkeit angewendet wird, berichtete Volker Arolt von der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Universitätsklinikum Münster auf dem 8. Psychiatrie-Update-Seminar am 9. und 10. März 2018 in Wiesbaden.
Obwohl in kaum einem anderen Gebiet in der Medizin sowohl Diagnostik als auch Therapie in den letzten Jahren so konsequent weiterentwickelt wurden wie in der Allergologie, spiegelt sich das nicht in der aktuellen Versorgungslage der Patienten mit allergischen Erkrankungen wider, kritisierten die Kongresspräsidenten Ludger Klimek (Wiesbaden) und Wolfgang Wehrmann (Münster) zur Eröffnung des 12. Deutschen Allergiekongresses vom 5. bis 7. Oktober 2017 in Wiesbaden. Der “Widerspruch zwischen Fortschritt und Rationalisierung“ müsse gelöst werden.
Wenn ein Arzt für Allgemeinmedizin eine Behandlung durchführt, die in ein Fachgebiet (hier: Urologie) fällt, dann ist diese Behandlung im Arzthaftpflichtprozess am fachärztlichen (fachurologischen) Gutachten zu messen, erklärt das Oberlandesgericht (OLG) Oldenburg mit Urteil vom 18.5.2016 (AZ: 5 U 1/14) mit folgendem Leitsatz:Bietet ein Allgemeinmediziner Vorsorgeuntersuchungen auf dem Gebiet der Urologie an, verstößt es nicht gegen den Grundsatz fachgleicher Begutachtung, wenn das Gericht sich bei der fachlichen Begutachtung dieser Untersuchung auf die Sachkunde eines Urologen stützt.
Die im Mai 2016 beim Jahreskongress der ESC vorgestellten neuen Leitlinien zur Behandlung der Herzinsuffizienz fasste Prof. Dr. Carsten Tschöpe von der Medizinischen Klinik mit Schwerpunkt Kardiologie an der Charité — Universitätsmedizin Berlin auf dem 11. Allgemeinmedizin-Update-Seminar am 12. und 13. Mai 2017 in Wiesbaden zusammen.
Ein Konsens über die Behandlungsmethoden des Morbus Perthes existiert weiterhin nicht, erklärte Priv.-Doz. Dr. Jan Matussek von der Klinik und Poliklinik für Orthopädie am Asklepios Klinikum Bad Abbach auf dem 9. Orthopädie-Unfallchirurgie-Update-Seminar am 24. und 25. März 2017 in Berlin. Kontroversen zeigen sich darin, dass neben sog. „Containment“-Methoden (möglichst vollständige Überdachung des Hüftkopfes durch möglichst große Anteile der Hüftpfanne) noch sporadisch noch „Non-Containment“-Methoden existieren.Unterschiedliche klinische und röntgenologische Phänomene erfordern einen flexiblen Einsatz der Therapieprinzipien gemäß der Maxime des bestmöglichen Erfassens des „weichen“ nekrotischen Hüftkopfes in der Gelenkpfanne bei möglichst geringen Schmerzen.G.-M. Ostendorf, Wiesbaden
Angesichts der immer noch bedeutsamen Anzahl schwer behandelbarer und therapieresistenter Patienten mit Depressionen ist die Suche nach therapeutischen Alternativen zu herkömmlichen Therapieverfahren notwendig und sinnvoll, erklärte Prof. Dr. Volker Arolt von der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Universitätsklinikum Münster auf dem 7. Psychiatrie-Update-Seminar am 24. und 25. März 2017 in Mainz.
Zwangsstörungen sollten wegen der oft ausgeprägter Scham und Verheimlichung vom Arzt erfragt werden, forderte Prof. Dr. Ulrich Voderholzer von der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie an der Schön Klinik Roseneck in Prien am Chiemsee auf dem 7. Psychiatrie-Update-Seminar am 24. und 25. März 2017 in Mainz
Sozioökonomisch führt jeder Euro, der in die Behandlung von Angsterkrankungen investiert wird, zu einer Rendite von 3 bis 4 Euro, die sich aus einer besseren Gesundheit und einer erhöhten Produktivität der erfolgreich therapierten Patienten erklärt, berichtete Prof. Dr. Dr. Katharina Domschke von der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Universitätsklinikum Freiburg auf dem 7. Psychiatrie-Update-Seminar am 24. und 25. März 2017 in Mainz.
Die neuen Richtlinien der amerikanischen Braintrauma Foundation zur Behandlung des schweren Schädel-Hirn-Traumas sind mit Spannung erwartet worden, berichtete Dr. Stefan Wolf von der Charité — Universitätsmedizin Berlin auf dem 6. Neurochirurgie-Update-Seminar am 17. und 18. März 2017 in München. Überfällig war eine Revision der bisherigen 3. Auflage aus dem Jahr 2007 schon länger, da diverse Kritik und zwischenzeitliche neuere Studiendaten nicht abgebildet waren.
Nach einer Bestrahlung im Kopf-Hals-Bereich kommt es nicht selten zu einer infizierten Osteoradionekrose (IORN), berichtete Prof. Dr. Dr. Knut A. Grötz von der Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie an den HELIOS Dr. Horst Schmidt Kliniken, Wiesbaden, auf dem 8. Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie-Update-Seminar am 27. und 28. Januar 2017 in Wiesbaden.
Wird ein Hilfsmittel als untrennbarer Bestandteil einer vertragsärztlichen Behandlungs- oder Untersu-chungsmethode eingesetzt, hat die Krankenkasse die Kosten hierfür grundsätzlich erst zu übernehmen, wenn der Gemeinsame Bundesausschuss die Methode positiv bewertet hat. Diese Sperrwirkung hat zur...
Bei der Begutachtung von Untersuchungs- und Behandlungsmethoden ist zwischen der Begutachtung zu einzelnen Patienten, die in der GKV versichert sind, und der allgemeinen (“Grundsatz“-) Begutachtung zu unterscheiden. Für die Einzelfallbegutachtung liegen Begutachtungsanleitungen mit Hinweisen aus...
BSG und BVerfG erkennen für Leistungsansprüche von GKV-Versicherten in Sonderfällen Erleichterungen gegenüber den durch das Wirtschaftlichkeitsprinzip geprägten allgemeinen gesetzlichen Vorgaben an, die auch äußerer materiell-rechtlicher Rahmen für medizinische Begutachtungen sind. Solche...