Die Aktenbegutachtung in der privaten Berufsunfähigkeits- und Krankentagegeldversicherung wird oft unterschätzt, erklärte der Referent auf einem Seminar zur privaten Berufsunfähigkeits-, Krankentagegeld- und Grundfähigkeitsversicherung am 19. September 2024 in Frankfurt/Main, veranstaltet vom IVM – Privates Institut für Versicherungsmedizin in Frankfurt.
Bei Auseinandersetzungen über die Leistungspflicht in der privaten Berufsunfähigkeitsversicherung ist oft entscheidend, welches Berufsbild des Versicherten der Beurteilung zugrunde gelegt wird. Das ergibt sich erneut aus einem Urteil des Oberlandesgerichts (OLG) Karlsruhe vom 18.6.2024 (AZ: 12 U 179/23), über welches die Fachzeitschrift „Versicherungsrecht“, Heft 18 vom 15. September 2024 (75. Jg., S. 1195-1200), berichtet.
Die Frage, welche Erkrankungen bzw. Beschwerden beim Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung angegeben werden müssen, führt immer wieder zu juristischen Auseinandersetzungen. Das Oberlandesgericht (OLG) Dresden nannte nun zu einem entsprechenden Fall im Beschluss vom 21.3.2024 (AZ: 4 U 1975/23; nicht rechtskräftig), über welches die Fachzeitschrift „Versicherungsrecht“, Heft 14 vom 15. Juli 2024 (75. Jg., S. 923-925), berichtet, folgende Leitsätze:
Über den Umgang mit neuen Berufstypen wie Influencer, Instagrammer oder Blogger in der Berufsunfähigkeitsversicherung berichtet der Fachanwalt für Versicherungsrecht und Spezialist für Berufsunfähigkeitsversicherung Kai-Jochen Neuhaus in der Fachzeitschrift „Versicherungsrecht“ vom 1. Mai 2024.
Zusammenfassung Berufskundliche Aspekte sind in der privaten Berufsunfähigkeitsversicherung und Krankentagegeldversicherung von besonderer Bedeutung für den medizinischen Gutachter, da hier der jeweils konkret ausgeübte Beruf Grundlage der Leistungsgewährung ist. Das gilt besonders bei komplexen...
Wenn der Antragsteller beim Abschluss einer (privaten) Berufsunfähigkeitsversicherung gefragt wird, ob er in den letzten 10 Jahren „wegen Erkrankung oder Störung der Psyche (z. B. depressive Stimmungen, Angstzustände, Belastungsreaktionen, Essstörungen, Erschöpfungszustände) beraten, untersucht oder...
Die Abweisung einer Klage auf Leistungen aus einer privaten Berufsunfähigkeitsversicherung wegen nicht hinreichend substantiierter Darstellung des Berufsbildes darf erst erfolgen, wenn dieses trotz eingehender, ggf. wiederholter Hinweise unklar oder widersprüchlich bleibt – so lautet der erste Leitsatz eines Urteils des Oberlandesgerichts (OLG) Dresden vom 16.5.2023 (AZ: 4 U 2382/22), über welches die Fachzeitschrift „Versicherungsrecht“ (Heft 19 vom 1. Oktober 2023, 74. Jg. berichtet.
In Deutschland führen Mängel und Defizite in Gutachten zur privaten Berufsunfähigkeitsversicherung immer wieder zu teuren Rechtsstreitigkeiten, behauptet Gabriela Keller vom Recherchenetzwerk Correctiv auf der Homepage der Zeitschrift „Apotheken Umschau“ vom 1. Juni 2023. Sie beruft sich dabei die Berliner Versicherungs- und Medizinrechtsanwältin Nadine Liske und zitiert diese wiederholt und ausgiebig, etwa mit folgender Behauptung: „Dass manchmal Gutachten erstellt werden, die beim ersten Lesen schon nicht leitliniengerecht sind, kommt immer wieder vor.“
Eine Übersicht über die gerade im ersten Halbjahr 2022 stark angestiegene Anzahl an Meldungen zum Verdacht auf eine Berufskrankheit wird von der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung gegeben.
Ein psychiatrisches Gutachten zur Feststellung der Berufsunfähigkeit genügt den Anforderungen nicht, wenn es lediglich auf ärztliche Zeugnisse Bezug nimmt, die allein die Angaben des Versicherungsnehmers referieren. Dem Gutachten muss sich in jedem Fall die eingehende Exploration des Patienten und...
Mit der Diagnose einer psychischen Erkrankung, z. B. einer Depression (ICD-10 F32), ist es bei der Beurteilung der beruflichen Leistungsfähigkeit i. R. der privaten Berufsunfähigkeitsversicherung nicht getan, erklärt Lorenz Schweyer, Facharzt für Nervenheilkunde, Psychiatrie und Psychotherapie...
„Begutachtung und Leistungsgewährung in der privaten Berufsunfähigkeitsversicherung“ lautete das Thema einer interdisziplinären juristisch-medizinischen Fortbildungsveranstaltung am 8. Mai 2019 in Frankfurt/Main unter Vorsitz von Klaus-Dieter Thomann, veranstaltet vom IVM – Privates Institut für...
Ein Leitfaden für medizinische Gutachter und Sachbearbeiter
W. Hausotter und K.-J. Neuhaus
2. Auflage 2019, XVIII und 351 Seiten, 75 Abb., € 49,00
ISBN 978-3-89952-767-4
Vielen Gutachtern, die nur gelegentlich im Bereich der privaten Berufsunfähigkeitsversicherung tätig sind, fällt es schwer, sich die...
Die Anforderungen an Anamnese und Untersuchung bei psychiatrischen Gutachten für die (private) Berufsunfähigkeitsversicherung hat der Gesellschaftsarzt Stefan Burghardt des Rückversicherers Gen Re, Köln, in der Internetpublikation GEN RE VIEWPOINT (Mai 2018) beschrieben (vgl. Heft 4/2018 dieser...
Zu den Anforderungen an Verweisungsberufe im Rahmen der (privaten) Berufsunfähigkeitsversicherung äußerte sich das Oberlandesgericht (OLG) Saarbrücken mit Urteil vom 26.4.2017 (AZ: 5 U 27/15), über das die Fachzeitschrift “Versicherungsrecht“ berichtet
Ein Versicherungsnehmer, der bei Antrag auf eine (private) Berufsunfähigkeitsversicherung andauernde Beschwerden wie Rückenschmerzen nicht angibt, obwohl ausdrücklich danach gefragt wird, handelt arglistig und gefährdet damit massiv seinen Versicherungsschutz. Das zeigt auch aktuell ein Urteil des Oberlandesgerichts (OLG) Saarbrücken vom 17.5.2017 (AZ: 5 U 52/16), über das die Fachzeitschrift “Versicherungsrecht“ berichtet.
Ist in der (privaten) Berufsunfähigkeitsversicherung die Tätigkeit als Hausfrau versichert, genügt als Sachvortrag einer Versicherungsnehmerin zur Darstellung ihres Arbeitsumfelds in gesunden Tagen eine schlagwortartige Beschreibung der einzelnen Tätigkeiten, erklärt das Oberlandesgericht (OLG) Dresden mit Urteil vom 27.6.2017 (AZ: 4 U 1772/16). Gängige Haushaltstätigkeiten müssen hingegen nicht im Einzelnen erläutert und nach Art eines Stundenplans zusammengestellt werden.
Die deutschen Lebensversicherer haben ihren Kunden im vergangenen Jahr so hohe Leistungen ausgezahlt wie noch nie zuvor, wie aus den vollständigen Geschäftszahlen für 2016 hervorgeht, berichtete am Mo. 27.3.2017 der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV).
Bei einer Begutachtung für die (private) Berufsunfähigkeitsversicherung ist für den medizinischen Sachverständigen entscheidend, welche konkrete berufliche Tätigkeit er seiner Beurteilung zugrunde legen soll. Zu einer entsprechenden Fragestellung (in einem Fall von konkreter Verweisung auf eine andere, leidensbedingt noch mögliche berufliche Tätigkeit) hat aktuell der Bundesgerichtshof (BGH) mit Urteil vom 14.12.2016 (AZ: IV ZR 527/15, Schleswig) Stellung genommen. Hier die beiden Leitsätze des Urteils:
Auch bei psychischen Erkrankungen kommt es zur Feststellung eines objektiven Einschränkungsgrades der beruflichen Leistungsfähigkeit bei Klage auf Leistungen aus der (privaten) Berufsunfähigkeitsversicherung auf die Art und Schwere der Krankheit an. Für die Feststellung der psychischen Verfassung...
R. Dohrenbusch, Th. Merten, M. Kutzner, 637 Seiten, geb., € 69,80, 1. Auflage, Referenz-Verlag, Frankfurt/Main, 2014
ISBN 978-3-943441-14-7
Eine Berufsunfähigkeitsversicherung gehört zu den wenigen sinnvollen Versicherungen, deren Abschluss jedem Erwerbstätigen anzuraten ist. Leistungsanträge...