Wenn ein Versicherter wegen Mobbing am Arbeitsplatz psychisch erkrankt und deswegen Arbeitsunfähigkeit eintritt, begründet das keine zur Beendigung der privaten Krankenversicherung führende Berufsunfähigkeit, wenn auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt sowie für die letzte Arbeitstätigkeit die volle Leistungsfähigkeit gegeben ist, erklärte das Oberlandesgericht (OLG) Schleswig mit Urteil vom 20.3.2023 (AZ: 16 U 112/22), über welches die Fachzeitschrift „Versicherungsrecht“, Heft 13 vom 1. Juli 2023 (74. Jg.), berichtet.
Depression und Angst sind sehr häufig mit einem Post-COVID-Syndrom vergesellschaftet, erklärte Juliane Müller, Oberärztin der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie sowie Leiterin der psychiatrischen Post-Covid Ambulanz am Universitätsklinikum Frankfurt, auf einer Fortbildungsveranstaltung zur Begutachtung organischer und psychischer Gesundheitsbeeinträchtigungen des Post-COVID-Syndroms am 14. Juni 2023 in Frankfurt, veranstaltet vom IVM – Privates Institut für Versicherungsmedizin.
Die Detektion, die grobe diagnostische Einordnung und die basale Therapie von Angst und Depression sind im neurologischen Kontext alleine schon dadurch von Bedeutung, dass sowohl Angst als auch depressive Symptome eine ohnehin sehr hohe Prävalenz haben, berichtete Claas Lahmann, Ärztlicher Direktor des Departments für Psychische Erkrankungen, Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie am Universitätsklinikum Freiburg, auf dem 15. Neurologie-Update-Seminar am 24. und 25. März 2023 in Berlin.
Die mit der Psoriasis-Krankheit häufig verbundene Depression ist nicht Folge, sondern Bestandteil des Erkrankungskomplexes und seines typischen Entzündungsmusters, erklärte Ulrich Mrowietz von der Klinik für Dermatologie am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, auf dem 16. Dermatologie-Update-Seminar am 25. und 26. November 2022 in Mainz. Diese Erkenntnis habe hat weitreichende Konsequenzen vor allem für das Management.
Berlin, 19. August 2021 – Einen Anhaltspunkt für einen geringen Zusatznutzen hat der Gemeinsame Bundesauschuss (G-BA) heute dem Arzneimittel Spravato® (Wirkstoff Esketamin als Nasenspray) bescheinigt, wenn es für die akute Kurzzeitbehandlung von Erwachsenen mit Depressionen bei einer mittelgradigen bis schweren Episode zusammen mit einem Antidepressivum eingesetzt wird. Mit Esketamin ist seit wenigen Monaten erstmals ein Wirkstoff auf dem Markt, der speziell für einen psychiatrischen Notfall im Rahmen einer Depression entwickelt wurde. Laut den vorgelegten Studien verbesserte sich bei Patientinnen und Patienten, die im Vergleich zu den bislang zur Verfügung stehenden Maßnahmen der Notfallintervention Esketamin anwandten, die allgemeine depressive Symptomatik. Nicht belegt werden konnte, dass das Arzneimittel die Selbstmordgedanken (Suizidalität) beeinflusst.
Kiel – Immer wieder gab und gibt es Ansätze, eine Depression nicht nur klinisch, sondern auch laborchemisch über Biomarker zu erfassen. Einen neuen Beitrag dazu haben Wissenschaftler um Helena Zacharias vorgestellt. Sie ist Professorin für Klinische Metabolomics an der Medizinischen Fakultät der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) und Mitglied im Exzellenzcluster „Precision Medicine in Chronic Inflammation“ (PMI). Die Arbeit ist im Fachmagazin Molecular Psychiatry erschienen (2021; DOI: 10.1038/s41380-021-01176-0).
Die Bedenken und Kontroversen über eine mögliche Assoziation einer systemischen Akne-Therapie mit Isotretinoin mit Depressionen und Suiziden basieren auf seltenen Fallberichten, erklärte Ulrich Mrowietz von der Klinik für Dermatologie am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, auf dem 14. Dermatologie-Update-Seminar am 13. und 14. November 2020 (Livestream-Veranstaltung).
Auch in diesem Jahr rückt der „Movember“ die Männergesundheit in den Fokus. Er soll unter anderem bewusst machen, dass es nicht unmännlich ist, Schwäche, Angst und Sorgen zu zeigen und Hilfe in Anspruch zu nehmen. Wie wichtig ein Umdenken ist, zeigt sich gerade bei psychischen Erkrankungen. Denn depressive Störungen werden bei Männern im Vergleich zu Frauen nur halb so oft diagnostiziert. Gleichzeitig ist die Selbstmordrate bei Männern dreimal so hoch. In der Fachzeitschrift "PiD - Psychotherapie im Dialog" (Georg Thieme Verlag, Stuttgart. 2020) erklären Dr. phil. Andreas Walther und Dr. phil. Zac Seidler diese Diskrepanz: Das Bestreben, dem Rollenbild des starken Mannes zu entsprechen, führt bei ihnen zu atypischen Symptomen, die eine Diagnose erschweren. Gleichzeitig nehmen Männer Therapieangebote weniger wahr als Frauen. Eine männerspezifische Diagnostik und neue Behandlungsansätze sind aus Sicht der Wissenschaftler deshalb dringend notwendig.
Eine depressive Stimmungslage äußert sich in der Regel auch immer körperlich, berichtete Claas Lahmann vom Department für Psychische Erkrankungen Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie am Universitätsklinikum Freiburg auf dem 14. DGIM-Internisten-Update-Seminar am 8. und 9. November 2019 in Wiesbaden.
Eine Behandlung einer Depression nach dem Konzept der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) in einer TCM-Klinik fällt nicht unter die Leistungspflicht der privaten Krankenversicherung (PKV), erklärte das Oberlandesgericht (OLG) Hamm mit Urteil vom 30.8.2017 (AZ: 20 U 137/16), über das die Fachzeitschrift “Versicherungsrecht“ berichtet.
Auch wenn die Studienlage unbefriedigend ist, so hat die schnell einsetzende und auch anhaltende Wirkung von Ketamin bei affektiven Störungen dazu geführt, dass Ketamin im Off-Label-Use sowohl in intravenöser wie in nasaler Form in der Behandlung von therapieresistenten Depressionen mit offenbar zunehmender Häufigkeit angewendet wird, berichtete Volker Arolt von der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Universitätsklinikum Münster auf dem 8. Psychiatrie-Update-Seminar am 9. und 10. März 2018 in Wiesbaden.
Eine depressive Symptomatik bzw. klinisch relevante Depression ist bei Patienten mit kardiovaskulären Erkrankungen häufig nachweisbar, berichtete Ingrid Kindermann von der Innere Medizin III am Universitätsklinikum des Saarlandes in Homburg/Saar auf dem 13. DGK-Kardiologie-Update-Seminar am 23. und 24. Februar 2018 in Wiesbaden.
Angesichts der immer noch bedeutsamen Anzahl schwer behandelbarer und therapieresistenter Patienten mit Depressionen ist die Suche nach therapeutischen Alternativen zu herkömmlichen Therapieverfahren notwendig und sinnvoll, erklärte Prof. Dr. Volker Arolt von der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Universitätsklinikum Münster auf dem 7. Psychiatrie-Update-Seminar am 24. und 25. März 2017 in Mainz.
Hohe Anforderungen, permanenter Zeitdruck und geringe Kontrollmöglichkeiten, eine nicht angemessene Belohnung und keine Aussicht auf Beförderung. Das alles kann Arbeiter und Angestellte krank machen. So steigert Arbeitsstress das Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden, um 40 Prozent, das Risiko, eine...
Männer erkranken genauso häufig an Depressionen wie Frauen, jedoch äußern sich bei ihnen andere Symptome. Eine aktuelle Studie widerlegt damit das vorherrschende Bild, dass Frauen anfälliger für die psychische Erkrankung seien. Nicht nur Traurigkeit oder vermehrtes Weinen zeichnen die Depression...
1525 vom Autor abgefasste psychiatrische Gutachten der Jahre 2003 bis 2012 wurden ausgewertet. Häufigste psychiatrische Kategorie waren mindestens zwei Jahre anhaltende Depressionen (N=407), in der weitaus überwiegenden Mehrzahl mit vermutlich primär chronischem Verlauf. Diese Depressionen sind...
Mindestens zwei Jahre anhaltende Depressionen sind nicht als entsprechend definierte Kategorie in geläufigen Klassifikationssystemen enthalten. Nach eigener Erfahrung sind sie die häufigste psychiatrische Krankheitsgruppe unter den Anträgen auf Rehabilitation oder Berentung. Unter bestimmten...