Entgegen der hohen wissenschaftlichen Evidenz für die Wirksamkeit in der Rezidivprophylaxe affektiver Störungen, v. a. der typischen bipolaren Erkrankung, wird Lithium weltweit zu selten verordnet, berichtete Michael Bauer vom Universitätsklinikum Carl Gustav Carus an der Technischen Universität Dresden, Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie, auf dem 10. Psychiatrie-Update-Seminar am 6. und 7. März 2020 in Wiesbaden.
Auch wenn psychische Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen im letzten Jahrhundert offenbar nicht zugenommen haben, sind die Auswirkungen psychischer Erkrankungen auf das psychosoziale Funktionsniveau sowie die Prognose der zukünftigen psychischen Gesundheit deutlich stärker geworden, erklärte Michael Kaess von der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie in Bern auf dem 10. Psychiatrie-Update-Seminar am 6. und 7. März 2020 in Wiesbaden.
Zusammenfassung
Die Beurteilung der Fahreignung vorzunehmen ist eine Fragestellung, auf die sowohl der klinisch tätige Psychiater/Psychologe wie auch der medizinische Gutachter häufig trifft. Im letztgenannten Fall handelt es sich um eine gutachterliche Fragestellung, die daher entsprechend...
Mit der Diagnose einer psychischen Erkrankung, z. B. einer Depression (ICD-10 F32), ist es bei der Beurteilung der beruflichen Leistungsfähigkeit i. R. der privaten Berufsunfähigkeitsversicherung nicht getan, erklärt Lorenz Schweyer, Facharzt für Nervenheilkunde, Psychiatrie und Psychotherapie...
Für die klinische Diagnostik gastrointestinaler Erkrankungen haben sogenannte „Darm-Ökogramme“ und daraus abgeleitete Therapieempfehlungen keinen Stellenwert, erklärte Viola Andresen von der Medizinischen Klinik am Israelitischen Krankenhaus in Hamburg auf dem 26. Gastroenterologie-Update-Seminar am...
Allein in Deutschland leben etwa vier Millionen Menschen mit einer seltenen Erkrankung — Anlass genug für den Deutschen Ethikrat, am gestrigen Mittwoch mit über 200 Gästen die Situation der Erkrankten und ihrer Angehörigen in den Blick zu nehmen und darüber zu diskutieren, wie ihre Bedürfnisse im Gesundheitswesen besser berücksichtigt werden können.
Bei der Hämatopyrrollaktamurie (HPU), auch als Kryptopyrrolurie bezeichnet, handelt es sich um keine schulmedizinische Diagnose und auch um keine Unterform der Porphyrien, um keine Stoffwechselstörung im medizinischen Sinne und damit auch um keine Erkrankung, erklärt Prof. Dr. Martin Merkel, Endokrinologikum Hannover, in den Medizinische Kurznachrichten der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie (DGE). Eine auf die erhöhte Ausscheidung von Pyrrolen im Urin aufbauende Diagnose oder Therapie entbehrt jeder wissenschaftlichen Grundlage
Arzthaftungsansprüche bei zerebrovaskulären Erkrankungen können durch fehlerhafte Diagnose, Befunderhebungsfehler, Behandlungsfehler, Organisationsfehler, mangelhafte Information (früher: therapeutische oder Sicherungsaufklärung), Verletzungen der beruflichen Schweigepflicht, Freiheitsberaubung und...
Wissenschaftliche Empfehlungen zu vier Krankheitsbildern veröffentlicht
Sexuell übertragbare Erkrankungen wie Syphilis oder HIV treten bei Flüchtlingen genauso häufig auf wie unter der deutschen Bevölkerung. Die Ärzte diagnostizieren laut Berichten in der Fachzeitschrift „DMW Deutsche Medizinische Wochenschrift“ jedoch vereinzelt Erkrankungen, die hierzulande in...
Zu diesem „Syndrom der gebrochenen Herzen“ war in dieser Rubrik schon zu einem Beitrag mit der Vorstellung von Gutachtenfällen hierzu aus der Zeitschrift „Trauma und Berufskrankheit“ (2011, 13: 292) referiert worden. Es handelt sich bei dieser Erkrankung um eine akute, lebensbedrohende Störung der...
Dass Veränderungen im präfrontalen Kortex wie auch allgemein neurodegenerative Erkrankungen mit Verhaltensauffälligkeiten von Verflachung charakterlicher Züge über Minderung der sozialen Distanz bis hin zu kriminellen Delikten einhergehen können, ist keine neue Erkenntnis. In einer aktuellen Studie...
Bei der Begutachtung von Untersuchungs- und Behandlungsmethoden ist zwischen der Begutachtung zu einzelnen Patienten, die in der GKV versichert sind, und der allgemeinen (“Grundsatz“-) Begutachtung zu unterscheiden. Für die Einzelfallbegutachtung liegen Begutachtungsanleitungen mit Hinweisen aus...
BSG und BVerfG erkennen für Leistungsansprüche von GKV-Versicherten in Sonderfällen Erleichterungen gegenüber den durch das Wirtschaftlichkeitsprinzip geprägten allgemeinen gesetzlichen Vorgaben an, die auch äußerer materiell-rechtlicher Rahmen für medizinische Begutachtungen sind. Solche...
Der Beitrag des Mediziners zur -Definition- einer -schwerwiegenden chronischen Erkrankung- ist denkbar gering. Die Sprache der Medizin(er) ist in der Regel interessenorientiert. Der Begriff -chronisch- findet umfangreiche, aber höchst unsystematisierte Verwendung, der Begriff -schwerwiegend- ist...
Das phlebologische Gutachten erfordert eine differenzierte diagnostische Abklärung des Venensystems in funktioneller und morphologischer Hinsicht. Die wichtigsten reproduzierbaren Befunde liefern die dynamische Phlebodynamometrie und die aszendierende Pressphlebographie, da ihre Bewertungen auch von...
Zusammenfassung Die gerechte Beurteilung von psychischen Folgen körperlicher Verletzungen ist ein erhebliches Problem, seit es Entschädigungsansprüche Unfallverletzer gibt. Das war erstmals der Fall durch die Verpflichtung der Eisenbahnbetreibergesellschaften, gegenüber den Fahrgästen für...