Long- bzw. Post-COVID sind heterogene Krankheitsbilder weiterhin ohne bewiesene Kausalität, berichtete Emil C. Reisinger von der Universitätsmedizin Rostock auf dem 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin e.V. (DGIM) vom 13. bis 16. April 2024 in Wiesbaden.
Zusammenfassung Die Reaktionen auf die SARS-CoV-2-Pandemie zeichneten sich sowohl durch Besonnenheit als auch Panik und Verleugnung aus. Nach durchgemachter akuter Infektion mit SARS-VoV-2 erreichten viele Patienten nicht wieder ihr vorheriges Funktionsniveau und/oder entwickelten neue Symptome...
COVID-19 und das Post-COVID-Syndrom (PCS), deren rechtliche Bewertung und Begutachtung waren erneut Themen des Heidelberger Gesprächs am 18. und 19. Oktober 2023. Kritische Anmerkungen zur aktuellen Diskussion aus gutachtlicher Sicht machte der Autor:
Das wissenschaftliche Team des IGeL-Monitors hat die „Immun-Apherese zur Behandlung von Long-/Post-COVID-Erkrankten“ mit „unklar“ bewertet. Bisher liegen keine Ergebnisse aus Studien vor, die dieses Apherese-Verfahren zur Behandlung von Long-/Post-COVID-Erkrankten untersucht haben. Zwei laufende Studien könnten in naher Zukunft dazu beitragen, Nutzen und Schaden des Verfahrens genauer bewerten zu können. Die Immun-Apherese ist das vierte vom IGeL-Monitor bewertete Behandlungsverfahren bei Long-/Post-COVID mit unklarem Nutzen.
Bei der Begutachtung unspezifischer Beschwerden wie Fatigue beim Post-COVID-Syndrom ist eine umfassende Diagnostik erforderlich, schon um eine Organerkrankung wie eine Myokarditis nicht zu übersehen, betonte Martin Tegenthoff, Direktor der Neurologischen Universitätsklinik und Poliklinik. Neurologie, BG Universitätsklinikum Bergmannsheil Bochum, auf einer Fortbildungsveranstaltung zur Begutachtung organischer und psychischer Gesundheitsbeeinträchtigungen des Post-COVID-Syndroms am 14. Juni 2023 in Frankfurt, veranstaltet vom IVM – Privates Institut für Versicherungsmedizin.
Depression und Angst sind sehr häufig mit einem Post-COVID-Syndrom vergesellschaftet, erklärte Juliane Müller, Oberärztin der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie sowie Leiterin der psychiatrischen Post-Covid Ambulanz am Universitätsklinikum Frankfurt, auf einer Fortbildungsveranstaltung zur Begutachtung organischer und psychischer Gesundheitsbeeinträchtigungen des Post-COVID-Syndroms am 14. Juni 2023 in Frankfurt, veranstaltet vom IVM – Privates Institut für Versicherungsmedizin.
Das wissenschaftliche Team des IGeL-Monitors hat die IGeL „Große Ozon-Eigenbluttherapie“ zur Behandlung von Patientinnen und Patienten mit Long-/Post-COVID mit „unklar“ bewertet. Es liegen keine Studiendaten vor, die darauf hinweisen, dass dieses Verfahren die Symptome von Long-/Post COVID lindern kann.
Zwei Forscher des Start-Up-Unternehmens Berlin Cures entwickelten einen Wirkstoff, genannt BC007, der möglicherweise gegen Long-/Post-COVID helfen könnte, berichtete Helmut Schatz, Bochum, am 7. April 2023 in den Medizinischen Kurznachrichten der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie.
Die eher seltenen neuropathologischen Befunde an meist kleinen Kollektiven stehen im Kontrast zu den häufig beschriebenen klinischen Long- und Post-COVID-Syndromen, die auch nach leichten Akuterkrankungen berichtet werden, berichtet Dieter F. Braus, Klinikdirektor der Vitos Klinik Eichberg in Eltville (Rheingau), auf dem 13. Psychiatrie-Update-Seminar am 3. und 4. März 2023 in Berlin.
Die Begutachtung unspezifischer Folgen einer SARS-CoV-2-Infektion stellt derzeit eine der größten Herausforderung in der Gesetzlichen Unfallversicherung (GUV) dar, erklärte der Jurist Michael Woltjen, Leiter der Stabsstelle „Grundlagen SV-Recht und Sozialwahlen“ bei der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) auf dem 14. Kongress für Versicherungsmedizin, Sozialmedizin und medizinische Begutachtung am 1. Juni 2022 in Frankfurt/Main, veranstaltet vom IVM – Privates Institut für Versicherungsmedizin in Frankfurt. Dies ist besonders problematisch angesichts der extrem hohen Zahl entsprechender Meldungen bei der BGW.
Die vorherrschenden Erklärungskonzepte zum Long-/Post-COVID-Syndrom kommentierte Frank Erbguth, Präsident der Deutschen Hirnstiftung und bis März dieses Jahres Ärztlicher Leiter der Klinik für Neurologie in Nürnberg, auf dem 16. Allgemeinmedizin-Update-Seminar am 13. und 14. Mai 2022 in Mainz aus neuro-psychiatrischer Sicht kritisch:
Zusammenfassung
Gegenstand des Beitrags sind Erkenntnisse aus der gesetzlichen Unfallversicherung zu den Langzeitfolgen von COVID-Infektionen, die sich bei der beruflichen Tätigkeit ereignet haben. Es werden die Verfahrensabläufe beschrieben, die darauf gerichtet sind, Betroffene zu erkennen, die...
Neben pulmonalen Langzeitschäden wird bei Patienten mit Long-COVID- bzw. Post-COVID ein ganzes Spektrum an potenziellen längerfristigen kardialen und neuronalen Schäden beschrieben, berichtete Marek Lommatzsch vom Zentrum für Innere Medizin, Abteilung für Pneumologie, am Universitätsmedizin Rostock auf dem 16. DGIM-Internisten-Update-Seminar am 5. und 6. November 2021 in Hamburg.
Die Covid-19-Pandemie geht mit großen ökonomischen und gesundheitspolitischen Belastungen einher. Etwa 10 % bis 15 % der infizierten Personen zeigt eine schwere Krankheitssymptomatik und weitere 5 % entwickeln eine lebensbedrohliche Symptomatik. Zwar erholt sich die Mehrzahl der...