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Reduktion chronischer Rückenschmerzen durch wiederholte paravertebrale Injektionen

Das zeigt eine Studie von M. Imamura et al. (J Pain, 2016; 5: 569–576) an 378 Patienten mit chronisch nichtspezifischem Kreuzschmerz (ohne begründende Diagnose seit 6 Monaten). Die Untersuchung erfolgte randomisiert, single-blind mit 3 Injektionen (nur im schmerzhaften Segment) im Wochenabstand und einer Einstichtiefe von 3 cm bis 3,5 cm. Die Beurteilung der Ergebnisse erfolgte durch verblindete Untersucher unmittelbar nach Behandlung sowie nach drei Monaten.

Es zeigte sich eine signifikant bessere Schmerzreduktion der Lidocain-Gruppe sofort und auch nach 3 Monaten. Als Bestätigung der Schmerzangaben ergab sich zusätzlich ein statistisch signifikanter Anstieg der Druckschmerzschwellen in allen lumbalen Segmenten gegenüber beiden Kontrollgruppen.

Der beschriebene Behandlungserfolg sei klinisch relevant und Ausdruck einer geringeren zentralen Sensibilisierung, postulierte Kern. Es habe sich bewährt, Lokalanästhetika-Injektionen paravertebral mehrfach im Abstand einiger Tage durchzuführen, da der Effekt deutlich ansteige und dann anhalte. Eine nur einmalige Injektion treffe dagegen auf eine initial maximal hyperalgetische Muskulatur und bleibe daher oft erfolglos.

Anmerkung aus gutachtlicher Sicht

Ob diese weitreichenden Schussfolgerungen aufgrund einer einzigen, fünf Jahre alten Studie haltbar sind, erscheint bei kritischer Betrachtung fraglich. So räumt der Autor selbst ein, die paravertebrale Injektion von Lokalanästhetika sei zwar ein klinisch weit verbreitetes therapeutisches Prinzip, entbehre jedoch einer soliden Datenlage.

G.-M. Ostendorf, Wiesbaden

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