Etwa 2 % der Mikroorganismen des Darmmikrobioms sind Pilze, auch als Mykobiom bezeichnet. Auch wenn - historisch betrachtet - die berühmten „Pilze im Darm“ besonders bei den Heilpraktikern durchaus bis heute einen hohen Stellenwert haben, waren sie in der seriösen Wissenschaft lange Zeit wenig beachtet. Für die Darmpilze gilt ebenso wie für die Bakterien, dass deren intensivere Erforschung erst durch die moderne Molekularbiologie möglich wurde, wobei hier noch die besondere Schwierigkeit besteht, dass in den Genom-Datenbanken nur ein Bruchteil der über eine Millionen Pilzarten enthalten sind.
Zunehmend wird die besondere Bedeutung dieses Mikrobiom-Anteils erkannt, denn Pilze nehmen trotz ihrer geringen Anzahl aufgrund der im Vergleich zu Bakterien 10-fach höheren Zellmasse einen relevanten Anteil der Biomasse und der Metabolite des Mikrobioms ein. Bei gesunden Menschen besteht eine große Diversität an Pilzen im Darm (ca. 180 Spezies aus mindestens 66 Gattungen), wobei Askomyzeten und davon wiederum die Sprosspilze aus der Gruppe der Saccharomyces spp. Und Candida spp., etwas seltener Geotrichum spp., den größten Anteil ausmachen. Ebenfalls normal ist das recht reichhaltige Vorkommen von Schimmelpilz- Askomyzeten, wie z. B. Aspergillen, oder von Basidiomyzeten, darunter vorrangig Kryptokokken.
Die Darmpilze stehen mit den Bakterien in enger Assoziation und übernehmen wichtige physiologische Funktionen. Keinesfalls sollten sie mit einer (ohnehin nicht wirksamen) „Pilz-Diät“ etwa nach Rieth ausgerottet werden, warnte Andresen.
Hinweis:
Ein ausführlicher Bericht über die kritischen Ausführungen von Andresen zum Stellenwert sogenannter „Darm-Ökogramme“ in der klinischen Diagnostik gastrointestinaler Erkrankungen folgt in Heft 3/2018 der Zeitschrift „Der medizinische Sachverständige“.
G.-M. Ostendorf, Wiesbaden
Zunehmend wird die besondere Bedeutung dieses Mikrobiom-Anteils erkannt, denn Pilze nehmen trotz ihrer geringen Anzahl aufgrund der im Vergleich zu Bakterien 10-fach höheren Zellmasse einen relevanten Anteil der Biomasse und der Metabolite des Mikrobioms ein. Bei gesunden Menschen besteht eine große Diversität an Pilzen im Darm (ca. 180 Spezies aus mindestens 66 Gattungen), wobei Askomyzeten und davon wiederum die Sprosspilze aus der Gruppe der Saccharomyces spp. Und Candida spp., etwas seltener Geotrichum spp., den größten Anteil ausmachen. Ebenfalls normal ist das recht reichhaltige Vorkommen von Schimmelpilz- Askomyzeten, wie z. B. Aspergillen, oder von Basidiomyzeten, darunter vorrangig Kryptokokken.
Die Darmpilze stehen mit den Bakterien in enger Assoziation und übernehmen wichtige physiologische Funktionen. Keinesfalls sollten sie mit einer (ohnehin nicht wirksamen) „Pilz-Diät“ etwa nach Rieth ausgerottet werden, warnte Andresen.
Hinweis:
Ein ausführlicher Bericht über die kritischen Ausführungen von Andresen zum Stellenwert sogenannter „Darm-Ökogramme“ in der klinischen Diagnostik gastrointestinaler Erkrankungen folgt in Heft 3/2018 der Zeitschrift „Der medizinische Sachverständige“.
G.-M. Ostendorf, Wiesbaden