Die Indikation zum ambulanten Operieren besteht laut HerniaSurge unabhängig von der angewendeten Technik, solange es sich um eine einfache primäre unilaterale Hernie handelt. Diese „starke Empfehlung“, die Majorität der Leistenhernien ambulant zu versorgen, steht jedoch im Gegensatz zu den gesundheitsökonomischen Voraussetzungen in Deutschland, kritisierte Weyhe:
Während in den meisten europäischen Ländern die ambulante Vergütung nahezu dem stationären Entgelt entspricht, wird in Deutschland für laparo-endoskopische Verfahren weniger als die Hälfte der entstehenden Kosten erstattet. Eine ambulante Leistungserbringung der empfohlenen Techniken (transabdominelle oder präperitonelle Patchplastik) ist ökonomisch unter den derzeitigen Rahmenbedingungen nicht abzubilden.
(Simons M et al.; HerniaSurge Working Group: International guidelines for groin hernia management. Hernia. 2018; 22 (1): 1-165)
G.-M. Ostendorf, Wiesbaden