Die Mehrzahl der Patienten mit Rückenschmerzen leidet unter dem sogenannten nicht-spezifischen Kreuzschmerz: Das heißt, dass die Schmerzen keine organische Ursache, etwa eine Spondylodiszitis oder eine Wirbelkörperfraktur, haben. Solche spezifischen Erkrankungen kann der Arzt nach der Anamnese und einer gründlichen körperlichen Untersuchung mit hoher Wahrscheinlichkeit ausschließen.
Röntgen- bzw. CT-Untersuchungen und Magnetresonanztomografie (MRT) halten die Leitlinienautoren bei akuten nichtspezifischen Kreuzschmerzen in den meisten Fällen für überflüssig: „Frühzeitige Bildgebung kann Abweichungen am Rücken anzeigen, die aber gar nicht Ursache der Schmerzen sein müssen“, erklärte Bernd Kladny, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC) und Chefarzt der Abteilung Orthopädie und Unfallchirurgie an der Fachklinik Herzogenaurach. „Das kann den Patienten verunsichern und zu unnötigen Behandlungen führen.“
Halten die Kreuzschmerzen allerdings länger als vier bis sechs Wochen an, muss der Einsatz der Bildgebung sorgfältig geprüft werden.
Um akute Rückenschmerzen zu lindern, hilft vor allem Bewegung: „Wir raten Patienten deshalb, trotz der vermeintlichen Einschränkung körperlich aktiv zu sein. Wer sein Bewegungsprogramm Schritt für Schritt wieder aufnimmt und sich täglich bewegt, trägt immens zu seiner Genesung bei“, betonte Kladny. Bei 85 Prozent der Patienten gehen die Schmerzen so nach einigen Wochen von selbst deutlich zurück.
„Schmerzmittel und Entzündungshemmer können Patienten gut dabei unterstützen, wieder in Bewegung zu kommen“, so Kladny weiter. Laut Leitlinie sollen diese aber so kurz wie möglich in geringstmöglicher Dosierung eingesetzt werden. Bettruhe dagegen könne die Schmerzen verstärken und sogar dazu führen, dass diese chronifizieren. Deswegen raten die Autoren der Leitlinie auch von passiven Therapien wie Massage oder Taping ab.
Die aktuelle Leitlinie empfiehlt insbesondere auch, eventuelle psychische Belastungen und Probleme im sozialen Umfeld (sog. „Yellow Flags“) stärker in den Fokus zu nehmen: Stress, Ängste oder Probleme in Beruf oder Familie können Rückenschmerzen genauso begünstigen wie eine Fehlhaltung, Bewegungsmangel oder harte Arbeit.
„Seelische Belastungen und Rückenprobleme können sich sogar gegenseitig verstärken“, berichtete Andrea Meurer, Kongresspräsidentin des DKOU 2017 aus Friedrichsheim. Ärzte sollen ihre Patienten deswegen danach fragen. „Unser seelisches Befinden beeinflusst zudem, wie stark wir Schmerzen wahrnehmen“, so Meurer. „Die Psyche spielt auch eine entscheidende Rolle dabei, ob eine Behandlung erfolgreich ist oder nicht.“
Weiterhin rät die Leitlinie bei länger anhaltenden Beschwerden zu einem multimodalen Behandlungsprogramm, bestehend aus Schmerztherapie, Bewegung, Gymnastik, Entspannungstraining und psychotherapeutischer Therapie.
„In den allermeisten Fällen sind Rückenschmerzen ungefährlich“, betonte Kladny abschließend. „Wenn keine ernsten Erkrankungen vorliegen, gilt es, den Patienten darüber aufzuklären, wie er seinen Rücken langfristig stärken kann.“
G.-M. Ostendorf, Wiesbaden
Röntgen- bzw. CT-Untersuchungen und Magnetresonanztomografie (MRT) halten die Leitlinienautoren bei akuten nichtspezifischen Kreuzschmerzen in den meisten Fällen für überflüssig: „Frühzeitige Bildgebung kann Abweichungen am Rücken anzeigen, die aber gar nicht Ursache der Schmerzen sein müssen“, erklärte Bernd Kladny, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC) und Chefarzt der Abteilung Orthopädie und Unfallchirurgie an der Fachklinik Herzogenaurach. „Das kann den Patienten verunsichern und zu unnötigen Behandlungen führen.“
Halten die Kreuzschmerzen allerdings länger als vier bis sechs Wochen an, muss der Einsatz der Bildgebung sorgfältig geprüft werden.
Um akute Rückenschmerzen zu lindern, hilft vor allem Bewegung: „Wir raten Patienten deshalb, trotz der vermeintlichen Einschränkung körperlich aktiv zu sein. Wer sein Bewegungsprogramm Schritt für Schritt wieder aufnimmt und sich täglich bewegt, trägt immens zu seiner Genesung bei“, betonte Kladny. Bei 85 Prozent der Patienten gehen die Schmerzen so nach einigen Wochen von selbst deutlich zurück.
„Schmerzmittel und Entzündungshemmer können Patienten gut dabei unterstützen, wieder in Bewegung zu kommen“, so Kladny weiter. Laut Leitlinie sollen diese aber so kurz wie möglich in geringstmöglicher Dosierung eingesetzt werden. Bettruhe dagegen könne die Schmerzen verstärken und sogar dazu führen, dass diese chronifizieren. Deswegen raten die Autoren der Leitlinie auch von passiven Therapien wie Massage oder Taping ab.
Die aktuelle Leitlinie empfiehlt insbesondere auch, eventuelle psychische Belastungen und Probleme im sozialen Umfeld (sog. „Yellow Flags“) stärker in den Fokus zu nehmen: Stress, Ängste oder Probleme in Beruf oder Familie können Rückenschmerzen genauso begünstigen wie eine Fehlhaltung, Bewegungsmangel oder harte Arbeit.
„Seelische Belastungen und Rückenprobleme können sich sogar gegenseitig verstärken“, berichtete Andrea Meurer, Kongresspräsidentin des DKOU 2017 aus Friedrichsheim. Ärzte sollen ihre Patienten deswegen danach fragen. „Unser seelisches Befinden beeinflusst zudem, wie stark wir Schmerzen wahrnehmen“, so Meurer. „Die Psyche spielt auch eine entscheidende Rolle dabei, ob eine Behandlung erfolgreich ist oder nicht.“
Weiterhin rät die Leitlinie bei länger anhaltenden Beschwerden zu einem multimodalen Behandlungsprogramm, bestehend aus Schmerztherapie, Bewegung, Gymnastik, Entspannungstraining und psychotherapeutischer Therapie.
„In den allermeisten Fällen sind Rückenschmerzen ungefährlich“, betonte Kladny abschließend. „Wenn keine ernsten Erkrankungen vorliegen, gilt es, den Patienten darüber aufzuklären, wie er seinen Rücken langfristig stärken kann.“
G.-M. Ostendorf, Wiesbaden