Ein offenes Foramen ovale kann über eine paradoxe Embolie zu einer zerebralen Ischämie führen und wird insbesondere bei jüngeren Menschen ohne weitere kardiovaskuläre Risikofaktoren als mögliche Schlaganfallursache angesehen. Bisher hatten jedoch Daten aus randomisierten kontrollierten Studien gefehlt, die zeigen konnten, dass der interventionelle PFO-Verschluss einer medikamentösen Therapie überlegen ist.
Im Jahr 2017 sind jedoch drei neue Studien erschienen, die den Vorteil des PFO-Verschlusses bei streng selektierten Patienten im Vergleich zur medikamentösen Therapie belegen konnten. Es wurden ausschließlich Patienten unter 60 Jahren mit kryptogenem Hirninfarkt eingeschlossen, bei denen eine sorgfältige Ausschlussdiagnostik hinsichtlich anderer Schlaganfallursachen erfolgt war. Die absolute jährliche Reduktion eines Rezidivs durch den PFO-Verschluss lag zwischen 0,1 % und 1,3 %.
Diese Daten machen deutlich, dass die Entscheidung zu einem PFO-Verschluss individualisiert getroffen werden muss, zumal aufgrund der hohen Prävalenz eines PFO in der Bevölkerung (ca. 25 %), sichergestellt sein sollte, dass es sich nicht um einen Zufallsbefund handelt, so Röther.
Eine aktuelle Empfehlung deutscher Neurologen und Kardiologen lautet: „Bei Patienten zwischen 16 und 60 Jahren mit einem (nach neurologischer und kardiologischer Abklärung) kryptogenen ischämischen Schlaganfall und offenem Foramen ovale mit moderatem oder ausgeprägtem Rechts-LinksShunt soll ein interventioneller PFO-Verschluss durchgeführt werden.“
Diese Empfehlung erfolgte mit dem Empfehlungsgrad A und der Evidenzebene I. Dies bedeutet, dass die Empfehlung auf mehreren randomisierten klinischen Studien (RCT) beruht und eine generelle Übereinstimmung besteht, dass der Eingriff sinnvoll und effektiv ist und zum Wohle des Patienten erfolgt.
Diese starke Empfehlung für einen Eingriff, der bis vor kurzem noch von vielen Seiten mit Skepsis betrachtet wurde, weil bisher drei randomisierte negative Studien vorlagen, ist allerdings nicht unwidersprochen geblieben. Neurologen und Kardiologen sollten wie bisher eng zusammenarbeiten, um die Patienten zu identifizieren, die von einem PFO-Verschluss profitieren, forderte Röther.
(Diener HC, Grau AJ, Baldus S, Ghanem A, Groschel K, Liebetrau C et al.: Cryptogenic stroke and patent foramen ovale: S2e guidelines. Nervenarzt 2018 Sep 25)
G.-M. Ostendorf, Wiesbaden
Im Jahr 2017 sind jedoch drei neue Studien erschienen, die den Vorteil des PFO-Verschlusses bei streng selektierten Patienten im Vergleich zur medikamentösen Therapie belegen konnten. Es wurden ausschließlich Patienten unter 60 Jahren mit kryptogenem Hirninfarkt eingeschlossen, bei denen eine sorgfältige Ausschlussdiagnostik hinsichtlich anderer Schlaganfallursachen erfolgt war. Die absolute jährliche Reduktion eines Rezidivs durch den PFO-Verschluss lag zwischen 0,1 % und 1,3 %.
Diese Daten machen deutlich, dass die Entscheidung zu einem PFO-Verschluss individualisiert getroffen werden muss, zumal aufgrund der hohen Prävalenz eines PFO in der Bevölkerung (ca. 25 %), sichergestellt sein sollte, dass es sich nicht um einen Zufallsbefund handelt, so Röther.
Eine aktuelle Empfehlung deutscher Neurologen und Kardiologen lautet: „Bei Patienten zwischen 16 und 60 Jahren mit einem (nach neurologischer und kardiologischer Abklärung) kryptogenen ischämischen Schlaganfall und offenem Foramen ovale mit moderatem oder ausgeprägtem Rechts-LinksShunt soll ein interventioneller PFO-Verschluss durchgeführt werden.“
Diese Empfehlung erfolgte mit dem Empfehlungsgrad A und der Evidenzebene I. Dies bedeutet, dass die Empfehlung auf mehreren randomisierten klinischen Studien (RCT) beruht und eine generelle Übereinstimmung besteht, dass der Eingriff sinnvoll und effektiv ist und zum Wohle des Patienten erfolgt.
Diese starke Empfehlung für einen Eingriff, der bis vor kurzem noch von vielen Seiten mit Skepsis betrachtet wurde, weil bisher drei randomisierte negative Studien vorlagen, ist allerdings nicht unwidersprochen geblieben. Neurologen und Kardiologen sollten wie bisher eng zusammenarbeiten, um die Patienten zu identifizieren, die von einem PFO-Verschluss profitieren, forderte Röther.
(Diener HC, Grau AJ, Baldus S, Ghanem A, Groschel K, Liebetrau C et al.: Cryptogenic stroke and patent foramen ovale: S2e guidelines. Nervenarzt 2018 Sep 25)
G.-M. Ostendorf, Wiesbaden