Diese haben nicht nur eine niedrigere Schmerzschwelle, sondern unterscheiden sich auch in der Art ihrer Hirnaktivierung. Je ausgeprägter der Sensibilisierungsvorgang, desto eher kommt es zu einer Erweiterung der Überempfindlichkeit auf Hirnregionen außerhalb der Schmerz-typischen Areale.
Besonders häufig betroffen ist die Knieregion, v. a. um die Tibia. Spielt eine regionale Schmerzausbreitung am Knie eine relevante Rolle, sind wahrscheinlich lokale Maßnahmen (etwa topische Lidocain-Pflaster, rein topisch wirksame Analgetika oder eine Quaddeltherapie) durchaus geeignet, eine weitere Sensibilisierung zu begrenzen.
Bekannt ist zudem, dass 20 % der Patienten nach einer Knie-Endoprothesen-Operation bezüglich Schmerzen unbefriedigende postoperative Verläufe zeigen. Einfache klinische Untersuchungen ohne Gelenkbewegung können möglicherweise helfen, das Outcome nach einer solchen Operation besser einzuschätzen.
G.-M. Ostendorf, Wiesbaden