Die (3D-)FLAIR ist für Kontrollen die nahezu alleinig entscheidende Sequenz geworden. Die spinale Bildgebung wurde in der Erstdiagnostik erneut aufgewertet, die Darstellung des Nervus opticus hat hingegen einen geringeren Stellenwert bekommen.
Im Alltag sind jedoch Probleme zu lösen, so Schmitz:
· Der alleinige Einsatz einer 3D-FLAIR führt zu Abweichungen von KV-Bildgebungs-Vorschriften.
· Der weitgehende Verzicht auf Gadolinium bei Verlaufskontrollen ist bei zuweisenden Ärzten oft noch nicht etabliert.
· Die Vorgehensweise, bei neuer Symptomatik eine MRT mit Kontrastmittel und dem Nachweis kontrastaffiner Läsionen als Indikationsgrundlage für einen Steroidstoß zu verwenden, ist noch weit verbreitet.
· Häufig werden Verlaufskontrollen eines Patienten in unterschiedlichen Einrichtungen, teils stationär, teils ambulant, durchgeführt. Für den direkten Vergleich der 3D-FLAIR müssen diese aber die gleiche Qualität aufweisen und auch allen Beteiligten digital zur Verfügung stehen, was nicht immer gegeben ist.
Dennoch ist die Umsetzung der neuen Richtlinien wegen ihrer Effizienz, kürzerer Untersuchungsdauer, der Einsparung von Kontrastmittel und daher geringerer Belastungen für die Patienten erstrebenswert, betonte Schmitz.
G.-M. Ostendorf, Wiesbaden