Als Sofortmaßnahme sind avulsierte Zähne zuallererst zellphysiologisch zu lagern (bevorzugt Zahnrettungsbox), bis der Patient wieder zahnmedizinisch versorgt werden kann. Alternative Lagerungen sind z. B. das Alveolenfach, H-Milch, isotone Kochsalzlösung, Mundspeichel oder Ringerlösung.
Ein minimal-invasives Vorgehen mit Reposition und Ruhigstellung sowie Weichteilversorgung hat in der Akutsituation absoluten Vorrang. Es gilt, das Notwendige (= Sofortmaßnahmen) zu erledigen und das Zeitaufwendige (z. B. Endodontie, Füllungstherapie) zurückzustellen. So verschafft man sich und dem Patienten Zeit, um in Ruhe den weiteren Behandlungsplan festzulegen.
Ein invasives Vorgehen mit z. B. sofortiger Extraktion, „Enttrümmerung“ oder Sofortimplantation ist in der Akutsituation dagegen zu vermeiden!
G.-M. Ostendorf, Wiesbaden