Die Therapie besteht im Absetzen der potentiell auslösenden Substanzen. Hierbei sollte auch an begleitend verabreichte, tubulo-interstitielle Nephritis-auslösende Substanzen (insbesondere Protonenpumpen-Inhibitoren) gedacht werden. Eine Steroidgabe ist mit einer besseren renalen Prognose assoziiert; hohe Steroiddosen bergen jedoch insbesondere in der Frühphase der Immuncheckpointinhibition das Risiko eines schlechteren Therapieansprechens. Eine Gabe sollte daher abhängig von der Schwere des Nierenversagens und in engmaschiger Rücksprache mit dem betreuenden Hämato-Onkologen erfolgen.
Eine Re-Exposition mit Immuncheckpoint-Inhibitoren (ggf. auch mit Klassenwechsel) nach akuter Nierenerkrankung ist möglich; das Risiko eines erneuten Nierenerkrankung sollte hier mit der Prognose der Grunderkrankung und dem erwarteten Nutzen der Therapiefortführung abgewogen werden, so John.
CAR-T-Zellen sind eine weitere neue Form der Immuntherapie und finden in Hämatologie und Onkologie vermehrt Einzug. Neben einem Tumorlyse-Syndrom kann die Niere auch durch ein Cytokine-Release-Syndrom (sog. „Zytokinsturm“) im Rahmen eines Multiorganversagens geschädigt werden. Die Therapie besteht in der Gabe des IL-6-Rezeptorantagonisten Tocilizumab. Bei höhergradigem beziehungsweise refraktärem Cytokine-Release-Syndrom können ebenfalls Kortikosteroide gegeben werden.
G.-M. Ostendorf, Wiesbaden