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Ambulante Hüft- und Knie-Endoprothetik

In systematischen Reviews konnte gezeigt werden, dass unter ambulanter Patientenführung nicht mit generell höheren Komplikationen zu rechnen ist und dass naturgemäß Kosteneinsparungen gegenüber stationären Behandlungspfaden erreicht werden können. Interessant sind neuere Analysen zur Effektivität auch im Hinblick auf funktionelle Ergebnisse beim Vergleich ambulanter versus stationärer Durchführung der Operation.

Die methodische Qualität bislang vorliegender Studien zur ambulanten Endoprothetik ist allerdings sehr inhomogen und überwiegend dürftig, gab Günther zu bedenken. Deshalb sei eine sorgfältige Analyse der tatsächlichen Wertigkeit derzeit kaum möglich.

Im Internet bzw. in narrativen Übersichtsarbeiten werden als mögliche Vorteile u. a. geringere Schmerzen, niedrige Transfusionsraten, geringeres Infektionsrisiko, bessere Erholung im häuslichen Umfeld, schnellere und intensivere Physiotherapie sowie Kosteneinsparung gelistet.

Betrachte man die zum Thema verfügbaren Daten, bleibe aktuell nur das tatsächliche Potenzial zur Kosteneinsparung. Berücksichtige man jedoch die ebenfalls belegte Beobachtung, dass (zumindest gegenüber konventionellen stationären Behandlungspfaden) keine erhöhten Komplikationen zu erwarten seien und vergleichbare (kurzfristige) funktionelle Outcomes erzielt werden, sei zukünftig auch in Deutschland eine verstärkte Einführung ambulanter Endoprothesen-Eingriffe zu erwarten.

G.-M. Ostendorf, Wiesbaden