Aufgrund der zum Teil schweren Osteoporose bei entzündlich-rheumatischen Erkrankungen werden Bisphosphonate bei vielen dieser Patienten eingesetzt. Neben den bekannten Nebenwirkungen wie Unterkiefernekrosen und atypischen subtrochantären Frakturen sind die deutlich selteneren atypischen Frakturen der proximalen Ulna wenig bekannt. Aus diesem Grund sollte bereits bei ersten Beschwerden eine Diagnostik erfolgen, um eine Dislokation und gegebenenfalls dann notwendige Operation zu vermeiden.
Da es sich um Ermüdungsfrakturen handelt, sind bei den ersten Symptomen möglicherweise noch keine knöchernen Veränderungen im Nativröntgenbild zu erkennen. Bei dringendem Verdacht, bei lokalem Druckschmerz oder Stressschmerz sollte eine Ermüdungsfraktur durch eine MRT-Untersuchung ausgeschlossen werden. Mit dieser lässt sich in der Regel bereits eine Woche nach Beschwerdebeginn die Diagnose einer Ermüdungsfraktur mit Knochenmarködem stellen. Die Veränderungen im Röntgenbild treten in der Regel dagegen frühestens 4 Wochen nach den ersten Beschwerden auf.
Werden die Fissuren frühzeitig erkannt, so kann zunächst versucht werden, durch eine konservative Therapie mittels Ruhigstellung die Fraktur zur Ausheilung zu bringen. Wird die Fraktur nicht ausreichend entlastet, kann es zur sekundären Dislokation mit Operationsbedürftigkeit kommen, warnte Gaulke.
G.-M. Ostendorf, Wiesbaden