· Unspezifische Kreuzschmerzen werden anhand des Ausschlusses spezifischer Ursachen (z. B. Bandscheibenvorfall, Wirbelkörperfraktur) meist mittels Anamnese und körperlicher Untersuchung diagnostiziert.
· Eine Bildgebung ist bei Patienten mit unspezifischen Kreuzschmerzen nicht routinemäßig indiziert.
· Die meisten Patienten mit einer akuten Episode unspezifischer Rückenschmerzen erholen sich innerhalb kurzer Zeit.
· Patienten mit akuten oder chronischen Rückenschmerzen werden Schulungen und Ratschläge empfohlen, aktiv zu bleiben.
· Bei chronischen Kreuzschmerzen stellen Bewegungstherapie und Verhaltenstherapie Optionen der ersten Wahl dar; Medikamente gelten als Zweitlinienoption.
Die beste Evidenz für die medikamentöse Behandlung von akuten unspezifischen Rückenschmerzen besteht für Paracetamol und nicht-steroidale Antiphlogistika (NSAR). Chronische unspezifische Rückenschmerzen werden medikamentös am ehesten mit Antidepressiva behandelt. Die Evidenzlage ist allerdings relativ schlecht. Wichtig sind bei chronischen Rückenschmerzen aktivierende Therapien und eine Edukation, so Maihöfner.
Chiarotto, A., Koes, B.W. (2022). Nonspecific low back pain. N Engl J Med., 18, 1732-1740.
G.-M. Ostendorf, Wiesbaden
