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Bei Intoxikationen ist EKG-Kontrolle erforderlich

Die Sterblichkeit akuter Vergiftungen ist hauptsächlich durch Herzrhythmusstörungen und Kardiotoxizität und nicht durch das Ausmaß der initialen Bewusstseinsstörung bedingt. Eine 12-Kanal-EKG-Analyse ist bei jedem Patienten mit einer symptomatischen Vergiftung eines potentiell kardiotoxischen Medikaments obligat!

 

Wichtig sind hierbei die Beurteilung von Rhythmus, Herzfrequenz, Nachweis von Ektopien, PR-Intervall (Verlängerung bei Betablocker- und Digitalis-Vergiftung), QRS-Komplex (Verlängerung insb. bei Natriumkanalblockade durch Intoxikation mit Trizyklischen Antidepressiva), QTc-Zeit (Verlängerung bei K+-Kanalblockade, Opioiden) und ST-Strecke (Kokain, Kalziumantagonisten, CO, Zyanid).  

 

Im Rahmen von Intoxikationen kann bei QTc-Verlängerung > 500 ms die prophylaktische Gabe von Magnesium 2 g und bei QRS-Dauer > 100 ms die Applikation von Natriumbikarbonat erwogen werden.

G.-M. Ostendorf, Wiesbaden