Selbst bei verzögerter Versorgung von kompletten thorakalen traumatischen Querschnittslähmungen, die einige Tage nach Trauma noch keinerlei neurologische Funktion aufwiesen, beträgt die neurologische Besserungsrate 20 %, wie eine aktuelle Analyse der Daten aus 3 großen Registerstudien mit insgesamt 170 Patienten zeigt. Zudem ist von anderen Publikationen dieser Registerstudien bekannt, dass die Patienten zumeist keiner Frühversorgung zugeführt worden waren und damit eine deutlich höhere Konversionsrate erreichbar sein dürfte.
Bei früher Versorgung und aggressivem perioperativem Management ist von einer deutlich besseren Prognose auszugehen, so dass auch diese, prognostisch am ungünstigsten eingestufte, Patientengruppe nach modernen Kriterien versorgt werden sollte, so Thomé.
Aimetti AA, Kirshblum S, Curt A, Mobley J, Grossman RG, Guest JD: Natural history of neurological improvement following complete (AIS A) thoracic spinal cord injury across three registries to guide acute clinical trial design and interpretation. Spinal Cord. 2019 Sep; 57 (9): 753-762
G.-M. Ostendorf, Wiesbaden