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Bioimpedanz-Messung zur Lipödem-Diagnostik nicht geeignet

Die Abgrenzung des Lipödems von Erkrankungen wie der chronischen venösen Insuffizienz, der Adipositas und dem Lymphödem, aber auch einer Lipohypertrophie der Extremitäten ohne pathologischen Wert, ist bisweilen jedoch allein mittels körperlicher Untersuchung und Anamnese schwierig.  

Zur differenzialdiagnostischen Abgrenzung können zwar apparative Untersuchungsmethoden herangezogen werden.  Zu bildgebenden Verfahren liegen aber nur wenige Daten mit niedrigem Evidenzgrad vor. Verschiedene Untersuchungen zur Ultraschalldiagnostik, MR- Angiographie sowie Szintigraphie und Indocyaningrün-Lymphographie wurden in den letzten Jahren publiziert.

Neben klassischen Bildgebungsverfahren finden in der Lymphologie und der Ödem-Diagnostik seit einigen Jahren allerdings auch verschiedene Geräte Verwendung, deren Prinzip darauf basiert, den Wasserhaushalt von Geweben über eine Bestimmung der elektrischen Leitfähigkeit zu quantifizieren (sogenannte Bioimpedanz-Messung). Sämtliche vorliegende Daten basieren jedoch nicht auf evidenzbasierten Untersuchungen.

Zwar wurde 2014 in einer Pilotstudie mit einem Handgerät zur Bestimmung der elektrischen Gewebekonstante (TDC, Tissue Dielectric Constant) nachgewiesen, dass mit der Methode Rückschlüsse auf das Vorliegen eines unbehandelten Lymphödems möglich sind, wobei jedoch keinerlei diagnostische Kriterien für eine Differenzierung zwischen einem entstauten Lymphödem, einem Lipödem und dem Gewebe gesunder Probanden geliefert werden.

Zur Aussagekraft alternativer diagnostischer Verfahren wie der Bioimpedanz-Methode und der Bestimmung der elektrischen Gewebekonstante (TDC) liegen keine evaluierten Daten vor, fassen die Leitlinienautoren den aktuellen Kenntnisstand zusammen. Publizierte Daten legen nahe, dass die Diagnosestellung eines Lipödems damit nicht möglich ist.

https://register.awmf.org/assets/guidelines/037-012l_S2k_Lipoedem_2024-01_01.pdf

 

G.-M. Ostendorf, Wiesbaden

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