Angesichts dieses Anspruchs auf Wissenschaftlichkeit, evidenzbasierte Diagnostik und Therapie - dem die zahlreichen Vorträge durchaus gerecht wurden - verblüfft es allerdings, dass sich unter den Ausstellern auch eine Medizintechnik-Firma fand, die Geräte zur Bioresonanz herstellt, angeblich „für viele Gebiete der Schulmedizin eine ideale und sinnvolle Ergänzung“, so deren Homepage. Nach auf dem Kongress verteilten Informationen handele es sich bei der Bioresonanz um ein „bewährtes Test- und Therapiekonzept zur Behandlung von Allergien, Unverträglichkeiten, immunologischen Belastungen und deren Folgeerkrankungen“.
Zu verweisen dagegen auf die S2k-Leitlinie zum Management IgE-vermittelter Nahrungsmittelallergien (gültig bis 26.02.2021). Dort wird festgestellt, dass die Bioresonanz zu den „Tests mit fragwürdiger theoretischer Basis, fehlender Validität und ohne Reproduzierbarkeit“ gehört: „Diese Methoden sind weder technisch noch klinisch erfolgreich validiert worden, um ihren Einsatz zu rechtfertigen.“
Diese Beurteilung trifft auch weiterhin zu und ist für die Begutachtung entsprechender Behandlungen entscheidend.
G.-M. Ostendorf, Wiesbaden