In der Dichtekategorie D nach dem Breast Imaging Reporting and Data System (BI-RADS) Atlas des American College of Radiology (ACR) sinkt die Sensitivität auf 50 % und niedriger. Dieser Effekt hält auch im Alter über 65 Jahre an, wie US-amerikanische Daten zeigen. Frauen mit diesem extrem dichten Brustdrüsenparenchym sind somit (bezogen auf die Sensitivität) mit der Durchführung einer herkömmlichen 2D-Mammographie möglicherweise unterversorgt.
Aktuelle Studien zeigen, dass die Tomosynthese der herkömmlichen Mammographie in der Karzinomdetektion bei extrem dichter Brust überlegen ist (u.a. TOSYMA-Daten). Das MRT der Mamma wiederum ist der Tomosynthese – auch bei Anwendung eines verkürzten Protokolls – in der Karzinomdetektion bei hoher Brustdichte überlegen.
Die European Society of Breast Imaging (EUSOBI) empfiehlt daher ein ergänzendes Screening mittels MRT bei Frauen mit extrem dichter Brust im Alter zwischen 50 und 70 Jahren. Das MRT sollte mindestens alle 4 Jahre durchgeführt werden und kann zu dem Zeitpunkt als alleinige Screening-Methode angewendet werden.
Eine Empfehlung zur Durchführung eines Mamma-MRTs zur Früherkennung außerhalb des Hochrisikokollektivs liegt aktuell in Deutschland jedoch nicht vor, kommentierte Preibsch.
G.-M. Ostendorf, Wiesbaden