Vor einer unkontrollierten Anwendung komplementärmedizinischer Präparate während einer Tumortherapie warnte Martin Trepel, Direktor der II. Medizinischen Klinik am Universitätsklinikum Augsburg sowie Direktor des Comprehensive Cancer Centers, auf dem 14. Klinische Pharmazie-Update-Seminar am 10. und 11. November 2023 in Berlin.
Es besteht ein hohes Bedürfnis der Patienten, sich nicht auf die „Schulmedizin“ zu beschränken. Oft kommt es zum Einsatz von Vitaminen, Phytotherapeutika und Nahrungsergänzungsmittel.
Dabei besteht jedoch eine hohe Wahrscheinlichkeit für klinisch relevante Interaktionen (ggf. toxischere oder gar unwirksame Therapien); das vermeintliche „Es-kann-ja-nicht-schaden“-Prinzip ist falsch! Eine exakte Medikamenten-Anamnese ist daher bei Krebspatienten besonders wichtig, erst recht unter laufender konventioneller Tumortherapie, betonte Trepel. Diese müssen frühzeitig über die Auswirkungen vermeintlich harmloser Substanzen aufgeklärt werden.
G.-M. Ostendorf, Wiesbaden