Typischerweise tritt es bei älteren Patienten mit zervikaler Spondylose und Spinalkanalstenose auf und ist in der Regel Folge eines leichten HWS-Traumas. Meist sind keine Frakturen oder diskoligamentäre Verletzungen zu verzeichnen; diese können jedoch vorhanden sein. Die neurologischen Defizite sind oft erheblich mit Betonung der oberen Extremitäten.
Historisch ging man bei der sogenannten Schneider‘schen Lähmung davon aus, dass sich die neurologische Ausfallssymptomatik von alleine bessert und daher der Spontanverlauf abgewartet werden soll. Aktuelle Daten belegen jedoch, dass sich allenfalls 50 % der Patienten bessern und ein nennenswerter Anteil sich in den ersten Tagen sogar neurologisch verschlechtert.
Das Central Cord Syndrom mit signifikanten neurologischen Ausfallserscheinungen sollte chirurgisch behandelt werden. Hier ist in der Regel eine dorsale Dekompression mittels Laminektomie und in den meisten Fällen eine zusätzliche instrumentelle Stabilisierung indiziert. Auch wenn die Datenlage zum Operationszeitpunkt noch unklar ist, so kann die Frühoperation innerhalb von 24 Stunden empfohlen werden. Lediglich bei Patienten mit sehr geringer neurologischer Symptomatik und fehlendem Nachweis einer Instabilität ist ein konservatives Vorgehen sinnvoll.
G.-M. Ostendorf, Wiesbaden