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Damage-Control-Surgery (DCS) beim schweren Abdominaltrauma

Bei der DCS handeltes sich um ein mehrphasiges Konzept zur Stabilisierung von schwerstgradig Traumatisierten. Kernpunkt ist der Verzicht auf lang andauernde belastende chirurgische Interventionen im Rahmen der Primärversorgung.

Eine Laparotomie nach den DCS-Prinzipien verfolgt daher die Ziele Blutungs- und Kontaminationskontrolle. Es wird hierbei auf jedwede rekonstruktive Verfahren verzichtet. Abschließend wird ein Abdomen apertum angelegt, um die zweite Phase der DCS, die intensivmedizinische Behandlung mit Wiederherstellung der physiologischen Parameter, so schnell wie möglich zu initiieren.

Die definitive Versorgung mit Entfernung des Packings, anatomiegerechter Rekonstruktion und Verschluss des beim Ersteingriff angelegten Laparostomas erfolgt frühestens 24 bis 48 Stunden nach der intensivmedizinischen Stabilisierung.

DCS mit offener Abdominalbehandlung ist eine Strategie, die bei instabilen Traumapatienten, schweren hepatischen, gastrointestinalen und multiplen abdominellen Verletzungen sowie bei Massentransfusionspflichtigkeit zum Einsatz kommt, fasste Wilms das Behandlungskonzept zusammen. Dieses Vorgehen mit kurzer Laparotomiezeit und Packing-Techniken habe die Trauma-Chirurgie weltweit revolutioniert und die Überlebensraten signifikant verbessern können.

G.-M. Ostendorf, Wiesbaden