Kraniosynostosen können eine Schädelnaht (monosutural) oder mehrere Schädelnähte (multisutural) betreffen. Des Weiteren können isolierte (nichtsyndromale) Kraniosynostosen von syndromalen Formen abgegrenzt werden.
In der Regel fällt direkt nach der Geburt die Kopfform auf. Dabei sind die Kraniosynostosen von den lagerungsbedingten Schädelasymmetrien abzugrenzen, auch wenn man innerhalb der ersten sechs Wochen postpartal zunächst von geburtsbedingten Schädelasymmetrien und erst dann von einem echten Lagerungsplagiozephalus oder Lagerungsbrachyzephalus spricht.
Für die Diagnostik gilt:
· Der vorzeitige Verschluss einer Schädelnaht sollte frühzeitig und zweifelsfrei erkannt werden.
· Die Diagnose sollte in jedem Fall durch einen erfahrenen ärztlichen Untersucher gestellt werden.
· Eine weiterführende genetische Diagnostik sollte in entsprechenden Verdachtsfällen durchgeführt werden, ohne die weiterführende Diagnostik zu verzögern.
Eine frühzeitige Diagnose sowie die Einleitung der adäquaten und zeitgerechten Therapie stellen somit bei Patienten mit Kraniosynostose einen zentralen und essenziellen Stellenwert dar, betonte Engel.
G.-M. Ostendorf, Wiesbaden