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Endoprothesen-Implantation bei Adipositas

Selbst im aktuellen Jahresbericht 2024 des EPRD, wo 27 % der Hüft- und 47 % der Knie-Patienten einen BMI von 30 und mehr aufweisen, ist eine dadurch bedingte Erhöhung der Revisionsraten belegt. Auch vor dem Hintergrund deutlich erhöhter peri- und postoperativer Risiken (v. a. hinsichtlich Infektion, thromboembolischen Ereignissen und Instabilität am Hüftgelenk) ist die kritische Indikationsstellung für Endoprothesen-Implantationen äußerst wichtig. Danach besteht eine klare Empfehlung zur präoperativen Gewichtsabnahme mittels nicht-chirurgischer als auch operativer Maßnahmen.

Aber aktuelle Leitlinien rücken von früher fix formulierten Grenzwerten für bzw. gegen eine Endoprothesen-Implantation ab, weil mittlerweile klargeworden ist, dass sich diese erstens ethisch nicht halten lassen und zweitens auch Patienten mit massiv erhöhtem Körpergewicht – trotz vermehrter Risiken – von endoprothetischer Versorgung profitieren.

Vor dem Hintergrund eines insgesamt bestehenden Benefits entsprechender Eingriffe hinsichtlich besserer Funktionalität und Lebensqualität beim Großteil der Versorgten sowie einer unklaren Datenlage zum tatsächlichen Risiko-reduzierenden Effekt der Gewichtsabnahme sollen Operationen nicht grundsätzlich vorenthalten werden, so Günther.

G.-M. Ostendorf, Wiesbaden

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