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Endoprothesen-Zuschläge in der privaten Unfallversicherung weiter gerechtfertigt

Durch Marketingmaßnahmen der Prothesenhersteller wird der Eindruck erweckt, dass die sogenannten Standzeiten, das heißt die Zeiten, in denen eine durchschnittliche normale Funktionsfähigkeit einer eingebrachten Endoprothese zu erwarten sind, durch eine verbesserte Implantations- und Materialtechnik steigen. Das ist wissenschaftlich jedoch nicht bewiesen!

Aktuelle Daten im „Jahresbericht 2023 Endoprothesenregister Deutschland (EPRD)“ zeigen, dass mehr als 10% aller Eingriffe an den Endoprothesen wegen Lockerung, Fehlpositionierung oder Infekten erfolgten. Bei dem unfallbedingt eingebauten Endoprothesen treten mehr Komplikationen auf. So heißt es im Bericht: „Die Ausfallwahrscheinlichkeiten liegen bei nicht-elektiven Eingriffen deutlich höher.  Bislang ist noch kein Rückgang der Ausfallwahrscheinlichkeiten feststellbar.“

Biomechanische Untersuchungen weisen nach, dass das Bein, dessen Hüfte endoprothetisch ersetzt wurde, ungefähr 10% geringer belastet wird als die gesunde Gegenseite. Zudem wirkt sich die Implantation einer Endoprothese nachteilig auf die Belastung, das Gleichgewicht und die Propriozeption aus. Stabilität und Balance leiden durch die Implantation einer Endoprothese.

Somit ist festzustellen, dass, trotz hervorragender Funktion der betroffenen Gelenke, eine erhebliche Beeinträchtigung der Lebensführung besteht bleibt. Mit zunehmendem Lebensalter verliert dieser Aspekt an Bedeutung, so dass eine Abstufung der (bei jungen Menschen recht hohen) Zuschläge mit dem Alter sicher sachgerecht ist, so Hartel.

Gerd-Marko Ostendorf, Wiesbaden