Das zeigt eine monozentrischen retrospektive Längsschnittstudie bei 770 Patienten mit rheumatologischen Erkrankungen, davon 72 % mit rheumatoider Arthritis, die mit Rituximab behandelt wurden. Die Anzahl der erfassten schweren Infektionen betrug 9,8 pro 100 Personenjahre und war damit höher als erwartet.
Bei 110 Patienten mit niedrigem IgG waren die Infektionsraten höher als bei denen mit normalem IgG (9,7 pro 100 Personenjahre), und zwar sowohl zu Studienbeginn (16,4 pro 100 Personenjahre) als auch während oder nach der Rituximab-Behandlung (21,3 pro 100 Personenjahre).
Der Immunglobulinspiegel sollte daher zu Beginn und vor jedem Rituximab-Zyklus überwacht werden, um Patienten mit einem erhöhten Risiko für das Auftreten schwerer Infektionen zu identifizieren, forderte Kneitz. Eine individualisierte Risiko-Nutzen-Bewertung sollte bei Patienten mit niedrigerem IgG durchgeführt werden, da dies ein konsistenter Prädiktor schwerer Infektionen sei und auch dann noch zu schweren Infektionen führen könne, wenn von Rituximab auf andere Therapien umgestellt wurde.
Yusof MY, Vital EM, McElvenny DM, Hensor EMA, Das S, Dass S, Rawstron AC, Buch MH, Emery P, Savic S: Predicting severe infection and effects of hypogammaglobulinemia during therapy with rituximab in rheumatic and musculoskeletal diseases. Arthritis Rheumatol. 2019; 71: 1812-1823
G.-M. Ostendorf, Wiesbaden