Ursache der Cystischen Fibrose sind Mutationen im CFTR-(Cystic Fibrosis Transmembrane Conductance Regulator)-Gen, welches 1989 entdeckt wurde. CFTR-Mutationen führen durch einen veränderten Chlorid- und Bicarbonat-Transport zu zähem Mucus, Bronchiektasien und nachfolgender Lungenfunktionsverschlechterung und pathologischer mikrobieller Besiedlung. Es gibt hunderte verschiedene Mutationen dieses Gens, die einer CF zugrunde liegen können; fast 90 % der Patienten haben aber eine Deletion (zumindest in einem Allel) der Aminosäure Phenylalanin (F) an Position 508 („F508del“).
In den letzten 10 Jahren hat sich die Therapie der Cystischen Fibrose durch die Einführung von oralen CFTR-Modulatoren (Überbegriff für „Korrektoren“, welche die lokale Menge an gesundem Protein erhöhen, und „Potentiatoren“, welche den Ionen-Kanal-Transport verbessern) massiv verändert. Seit Einführung der oralen Triple-Therapie aus 3 CFTR-Modulatoren (Elexacaftor/Tezacaftor/Ivacaftor: Abkürzung ETI) im Jahre 2020 ist die Therapie nun vollständig revolutioniert: Nicht nur wegen der Wirksamkeit (bis zu 50 % der normalen CFTR-Funktion kann hergestellt werden), sondern auch aufgrund der Breite des Einsatzes, da diese Therapie für alle Patienten mit F508del (und somit fast 90 % der Patienten) in Frage kommt.
Diese orale ETI-Therapie führt zu einer massiven Verbesserung der Mucus-Eigenschaften in den Atemwegen und wird wahrscheinlich die Lebenserwartung der Patienten mit Cystischer Fibrose um mehrere Jahrzehnte verlängern, prognostizierte Lommatzsch.
G.-M. Ostendorf, Wiesbaden