Die aktuellen Richtlinien des Kraftfahrzeugbundesamtes erscheinen zu restriktiv und erfordern eine zu lange „schwindelfreie“ Zeit, kritisierte Strupp: Zum privaten Steuern eines KFZ wird z. B. für den M. Menière bei ohne Prodromi auftretenden Attacken ein Intervall von 2 Jahren gefordert und für die vestibuläre Migräne sogar von 3 Jahren.
Viele Patienten haben aber nur geringe Störungen und wären bei einer Attacke in der Lage, mit ihrem KFZ anzuhalten. Das relative Risiko eines Unfalls ist z. B. bei Patienten mit M. Menière und Neuritis vestibularis auch nicht erhöht (1). Deshalb wird eine Anpassung der Kriterien und der Dauer des attackenfreien Intervalls gefordert (2).
1. Huppert D, Straube A, Albers L, von KR, Obermeier V: Risk of traffic accidents after onset of vestibular disease assessed with a surrogate marker. J Neurol 2019, 266: 3-8
2. Huppert D, Brandt T: Vertigo, a driver's licence with and without permission to drive: Are the current guidelines justified? Laryngorhinootol 2019, 98: 674-684
G.-M. Ostendorf, Wiesbaden
