So berichtete auf dem 143. Fortbildungskongress des Zentralverbandes der Ärzte für Naturheilverfahren und Regulationsmedizin (ZAEN) vom 21. bis 25. September 2022 in Freudenstadt der Arzt für Allgemeinmedizin Mohamad Adam aus Frankfurt, Vorstandsmitglied des ZAEN, über die (angeblich) „erfolgreiche Faszienbehandlung bei Long-COVID“ mit folgender Begründung:
Er denke, dass die Hauptursache für die typischen Beschwerden wie Fatigue, Konzentrationsstörungen, Dyspnoe, Schwindel, Herzstolpern oder Beklemmungsgefühl im Thorax liege, da die Organfaszien und die Kapillaren durch COVID-19 angegriffen seien und die freie Beweglichkeit des Mediastinums dadurch gestört sei. Diese müssen dann einfach “frei gerubbelt werden”. Mit Ölen und anderen Hilfsmethoden will er „dieser neuen Erkrankung an den Kragen gehen“, wobei dadurch hoffentlich die Patienten relativ schnell wieder in den Arbeitsalltag geschickt werden können.
Kommentar als gutachtlicher Sicht
Es handelt sich offensichtlich um ein alternativmedizinisches Behandlungskonzept auf spekulativer Grundlage ohne nachgewiesene therapeutische Wirksamkeit, die nicht als medizinisch notwendig angesehen werden kann und die somit auch nicht unter die Erstattungspflicht etwa der privaten Krankenversicherung fällt.
G.-M. Ostendorf, Wiesbaden