Dieses Krankheitsbild dürfte häufiger sein als bekannt, da es oft nicht als solches erkannt und diagnostiziert wird. Die klinische Manifestation ähnelt, anders als der Name suggeriert, nicht der einer Lungenembolie, sondern verläuft überwiegend wie ein ARDS (Acute Respiratory Distress Syndrome – akutes Atemnotsyndrom) anderer Genese.
Die Diagnose wird klinisch gestellt: Entsprechende Anamnese, Lungenversagen ohne Hinweise auf andere Ursachen, evtl. zusätzlich neurologische Symptome und petechiale Effloreszenzen. Der Nachweis Sudan-positiver Makrophagen in der bronchoalveolären Lavage (BAL) kann die Diagnose unterstützen, ist aber unspezifisch. Die Sterblichkeit liegt bei ca. 10 %, vorwiegend durch Lungenversagen.
Das Fettembolie-Syndrom spricht – anders als andere Formen des ARDS – oft gut auf Steroide an, so dass es wichtig ist, bei entsprechender Risikokonstellation an diese Diagnose zu denken, um nicht eine effektive Therapie zu versäumen, betonte Hoeper.
G.-M. Ostendorf, Wiesbaden