Springe auf Hauptinhalt Springe auf Hauptmenü Springe auf SiteSearch

Häufig Autoimmunthyreoiditis bei Therapie mit Checkpoint-Inhibitoren

Während unter CTLA4-Blockade überdurchschnittlich häufig eine Hypophysitis auftritt, werden Thyreoiditiden (Schilddrüsen-Entzündungen) besonders häufig unter PD-1- und PDL-1- Blockade beobachtet. Das Spektrum reicht dabei von der destruktiven Thyreoiditis mit Hyperthyreose oder der klassischen hypothyreoten Autoimmunthyreoiditis bis zum seltenen Fall eines Morbus Basedow mit/ohne endokrine Orbitopathie.

Entsprechend den Zulassungsstudien ist bei Patienten, die vor einer Checkpoint- Inhibitor-Therapie keine Schilddrüsenantikörper aufweisen, mit der Manifestation einer Autoimmunthyreoiditis in 2 bis 7 % der Fälle unter PD-1- Antikörper-Therapie zu rechnen. Liegen hingegen vor Therapie bereits Schilddrüsenautoantikörper vor, tritt eine Thyreoiditis in 30 % bis 50 % der Fälle auf.

Für die klinische Versorgungssituation ist festzustellen, dass vor Therapie mit einem Checkpoint-Inhibitor die Erhebung der Schilddrüsenfunktion und auch Bestimmung von TPO- (und sicherheitshalber) Tg-Antikörpern Pflicht ist, erklärte Fassnacht. Eine Schilddrüsensonographie sei auch sinnvoll.

Komme es zum Einsatz von PD-1-/PDL-1-Antikörpern, sei mit einem mindestens elf-prozentigen Risiko für eine Immunthyreoiditis zu rechnen, weshalb zu allen Nachsorgezeitpunkten diesbezüglich ein Monitoring erfolgen müsse.

G.-M. Ostendorf, Wiesbaden