Ziel einer aktuellen retrospektiven Studie war es, das Kontaktsensibilisierungsmuster von Fußpflegerinnen mit berufsbedingter Dermatitis zu beschreiben. Dabei wurden vom IVDK (Information Network of Departments of Dermatology ) von 2008 bis 2022 Epikutantest- und klinische Daten analysiert. Die Daten von 116 Fußpflegerinnen mit berufsbedingter Dermatitis wurden mit den Daten von 13.930 weiblichen Patienten mit berufsbedingter Dermatitis, die in anderen Berufen tätig waren, und von 78.612 weiblichen Patienten ohne berufsbedingte Dermatitis verglichen.
Ein Handekzem (93,1 %) war bei Fußpflegerinnen mit berufsbedingter Dermatitis signifikant häufiger als eine Gesichtsdermatitis (0,9 %). Häufige vermutete Allergenquellen waren Desinfektionsmittel, Handschuhe sowie Leave-on-Produkte und Nagelkosmetik. Okklusion und Feuchtigkeit waren wichtige Kofaktoren. Die häufigsten Diagnosen waren irritative (27 %) und allergische Kontaktdermatitis (22 %). Am häufigsten waren Sensibilisierungen auf Allergene, denen Fußpflegerinnen in hohem Maße ausgesetzt sind, darunter Duftstoffe, Konservierungsmittel, Gummibestandteile und Desinfektionsmittel.
Der Beruf der Fußpflege ist ein dermatologischer Risikoberuf, was jedem Dermatologen bewusst sein sollte, kommentierte Werfel. Präventive Maßnahmen bei berufsbedingten Ekzem gemäß §3 BeKV sollten früh genug initiiert werden.
Brans, R., Schröder-Kraft, C., Gina, M. et al. (2024). Epidemiological case-control study on contact sensitisation in female foot care specialists with occupational contact dermatitis: Patch test data of the Information Network of Departments of Dermatology (IVDK), 2008 to 2022. Contact Dermatitis, 91, 112-118.
G.-M. Ostendorf, Wiesbaden