· Ein Hypogonadismus ist zunächst zu sichern aufgrund klinischer Symptomatik und einer zweimal morgendlichen Bestimmung des Gesamttestosterons, das definitiv erniedrigt sein sollte.
· Es muss eine differenzialdiagnostische Abklärung zu den Ursachen der Testosteronerniedrigung erfolgen, um einen primären und sekundären Hypogonadismus nicht zu übersehen.
· Die Indikation zur Testosteronsubstitution muss weiter sorgfältig erfolgen, da die Therapie nicht nur Vorteile und Besserungen mit sich bringt. Die Patienten sind diesbezüglich auch aufzuklären.
· Ein Behandlungsbenefit ist vor allen Dingen auf klassische Zeichen des Hypogonadismus bzgl. Sexualfunktion zu erwarten, weniger ausgeprägt aber hinsichtlich Depression und Kognition. Möglicherweise wird dies auch mit einem erhöhten Risiko erkauft (Frakturen?), so dass dies individuell abgeschätzt werden muss (einschließlich Knochendichtemessung).
· Kontraindikationen sind unverändert ein metastasiertes Prostatakarzinom, relativ eine schwere Prostatahyperplasie sowie ein Schlafapnoe-Syndrom.
· Ebenso erscheint es sinnvoll, die Therapie zu monitoren, auch um eine Übertherapie (Polyglobulie!) zu vermeiden. Und selbstverständlich gehört hierzu auch die einmal jährliche urologische Vorsorgeuntersuchung.
Snyder, P.J., Bauer, D.C., Ellenberg, S.S. et al. (2024). Testosterone treatment and fractures in men with hypogonadism. N Engl J Med., 390 (3) 203-211.
G.-M. Ostendorf, Wiesbaden