Die hyperbare Sauerstofftherapie (HBO) wird bei der Osteomyelitis des Kieferknochens kontrovers diskutiert, erklärte Jürgen Hoffmann, Direktor der Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie am Universitätsklinikum Heidelberg, auf dem 14. MKG-Update-Seminar am 26. und 27. Januar 2024 in Wiesbaden.
Es handelt sich um eine Therapieform, die in der Vergangenheit in Einzelfällen experimentell zum Einsatz kam. Die Hypothese dieser Therapie ist eine mögliche Verbesserung der Gewebe-Oxygenierung, vor allem schlecht durchbluteter Gewebe, ein toxischer Effekt auf Anaerobier sowie eine Förderung der Angiogenese im Weichgewebe.
Bislang fehlen jedoch überzeugende wissenschaftliche Daten und standardisierte Protokolle. Die HBO hat deshalb aktuell keinen Stellenwert in der Osteomyelitis-Therapie, so Hoffmann.
G.-M. Ostendorf, Wiesbaden