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Hypothermie in der Behandlung des Herz-Kreislauf-Stillstands: Aktuelle Empfehlungen

Trotz der anhaltend hitzigen internationalen Diskussionen haben die deutschen Fachgesellschaften (DGIIN, DIVI, DGINA, AAEM) ein Statement herausgegeben, welches sich eindeutig für die Verwendung der therapeutischen Hypothermie nach außerklinischem Herz-Kreislauf-Stillstand ausspricht (Med Klin Intensivmed Notfmed. 2023, 118, Suppl 1, S. 59-63).

Demnach gilt für die Praxis folgendes Prozedere:
Ein konsequentes Temperaturmanagement in den ersten 72 h mit dem Ziel, Fieber zu vermeiden (< 37,7°C), muss bei allen Patienten mit Herz-Kreislauf-Stillstand und nachfolgender Rückkehr eines Spontankreislaufs erfolgen.

Darüber hinaus sollte man innerhalb der ersten 24 h eine Temperatur von 32°C bis 34°C anstreben, vor allem wenn die folgenden Begleitfaktoren vorliegen:
1.    Es liegen keine Risikofaktoren vor, die durch eine Hypothermie negativ beeinflusst werden (z. B. Blutung, schwere Herzrhythmusstörungen, ausgeprägte hämodynamische Instabilität, Schwangerschaft).
2.    Die Temperaturkontrolle kann innerhalb der ersten 4 Stunden nach Rückkehr eines Spontankreislaufs mit einem intravasalem Kühlkatheter effektiv gestartet werden.
3.    Es lag eine relevante No-Flow-Zeit (> 3 min) vor.

Liegen diese Begleitfaktoren vor, sollte – unter  Würdigung der aktuellen Literatur und der genannten gemeinsamen Empfehlung mehrerer deutscher Fachgesellschaften – ein hypothermes Temperaturziel in den ersten 24 Stunden des Temperaturmanagements angestrebt werden, so Rahmel.

G.-M. Ostendorf, Wiesbaden