Dazu nannte er folgende Leitsätze:
· Es geht schneller, eine Nierenersatztherapie zu beginnen, als den (mutmaßlichen) Patientenwillen zu eruieren – und es bringt (leider) auch mehr Geld für das Krankenhaus.
· „Früher“ Beginn einer Nierenersatztherapie ist nicht mit einem Überlebensvorteil assoziiert.
· „Früher“ Beginn einer Nierenersatztherapie bedeutet nicht nur unnötige (aber bezahlte) Therapien, sondern auch signifikant mehr Nebenwirkungen (z. B. Hypophosphatämie).
· Es gibt keinen singulären Laborwert, der per se eine Indikation zur Nierenersatztherapie darstellt.
· Ein hoher Serumharnstoff ist keine Urämie und sollte kein (alleiniges) Kriterium
· für den Start einer Nierenersatztherapie sein. Dies gilt auch für das Serumkreatinin.
· Sicher ist, dass es stets der Würdigung aller Umstände, der Dynamik des Krankheitsverlaufes, aber auch der personellen und apparativen Ressourcen, bedarf, um den Beginn der Therapie festzulegen.
G.-M. Ostendorf, Wiesbaden