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Indikationen für eine ICD-Therapie

Letzteres bezieht sich im Wesentlichen auf Postinfarkt-Patienten mit hochgradig eingeschränkter linksventrikulärer Funktion, so die aktuellen Leitlinien der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (ESC).

 

Für Patienten mit nicht-ischämischer Kardiomyopathie, einer linksventrikulären Ejektionsfraktion ≤ 35 % und klinischer Herzinsuffizienz (NYHA II bis III) wurde die ICD-Empfehlung zu einer IIa-Empfehlung herabgestuft. Diese Entwicklung ist im Wesentlichen auf die Ergebnisse der DANISH-Studie aus dem Jahr 2016 zurückzuführen, die trotz einer signifikanten Reduktion des plötzlichen Herztods keinen Mortalitätsbenefit für den ICD nachweisen konnte.

 

Eine wahrscheinliche Altersabhängigkeit bleibt hier unberücksichtigt, wenngleich auch in der DANISH-Studie eine 30%ige Risikoreduktion im ICD-Arm bei unter 70-Jährigen zu beobachten war, so Eckardt. Andererseits erfolgen gerade in Deutschland unverändert über 10 % der primärprophylaktischen ICD-Implantationen bei über 80-Jährigen, sodass insgesamt eine kritischere Indikationsstellung gerechtfertigt sei.

 

Könemann, H., Eckardt, L. (2022). From premature ventricular complexes to sustained ventricular tachycardia: An overview of innovations in the 2022 ESC Guideline on the therapy of ventricular arrhythmias. Herzschrittmacherther Elektrophysiol, 33, 450-457.

G.-M. Ostendorf, Wiesbaden