Die Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland (KiGGS) liefert umfassende und belastbare Daten zur gesundheitlichen Lage der heranwachsenden Generation. In der KiGGS-Kohorte werden die Teilnehmenden der KiGGS-Basiserhebung (2003 – 2006) bis ins Erwachsenenalter begleitet. Bisher wurden mit KiGGS Welle 1 (2009 – 2012) und KiGGS Welle 2 (2014 – 2017) zwei Folgeerhebungen der Kohorte realisiert. In KiGGS Welle 2 wurde die Kohorte um die Vertiefungsstudie „Familiäre und versorgungsspezifische Einflussfaktoren auf die Entstehung, den Verlauf und die Auswirkungen von psychischen Störungen (insbesondere ADHS), Adipositas und allergischen Erkrankungen (insbesondere Asthma)“ ergänzt. Ein Ziel war, Verlaufsmuster dieser Gesundheitsstörungen zu identifizieren. Dafür wurden Wahrscheinlichkeiten für typische Übergänge von der KiGGS-Basiserhebung zu KiGGS Welle 2 berechnet. Ein wichtiges Ergebnis ist, dass relativ viele Teilnehmende der KiGGS-Basiserhebung mit Asthma, Adipositas oder ADHS auch gut zehn Jahre später noch von der Erkrankung betroffen sind – nämlich etwas mehr als ein Drittel von Asthma (35 %) und ADHS (37 %) sowie fast die Hälfte von Adipositas (47 %). Dieses Ergebnis verweist unter anderem auf die Notwendigkeit für früh einsetzende Präventionsmaßnahmen, um der Entstehung dieser potenziell chronisch verlaufenden Krankheiten im Kindes- und Jugendalter vorzubeugen. Erscheinungsdatum 7. April 2021 PDF (2 MB, Datei ist barrierefrei⁄barrierearm)
Journal of Health Monitoring S5/2021