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Intraoperative Komplikationen in der zahnärztlichen Implantologie

Nervläsionen erfordern sofortige Diagnostik und ggf. Intervention; sie führen relativ häufig zu einem Rechtsstreit. Bei traumatischen Verletzungen des Nervus alveolaris inferior und des Nervus lingualis sind Hypo-/Anästhesie und neuropathische Schmerzen häufige Symptome, die zu psychischen und sozialen Belastungen führen. Die Behandlung umfasst konservative Ansätze wie Medikamente und chirurgische Eingriffe wie die Nervenrekonstruktion. Die konservative Behandlung mit topischer Anästhesie, Capsaicin und systemischen Medikamenten (trizyklische Antidepressiva, Antipsychotika und Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer) erweist sich bei neuropathischen Schmerzen als wirksam. Eine schnelle Intervention verbessert die Ergebnisse deutlich.

Das Verschlucken oder Einatmen von Implantatschraubendrehern oder -komponenten ist potenziell lebensbedrohlich. Eine Umfrage unter 112 Zahnärzten zeigt, dass 90 % dieses Problem als relevant betrachten, wobei Schraubendreher am häufigsten betroffen sind. Schutzmaßnahmen wie Zahnseideligaturen oder Rachenpacks wurden inkonsequent genutzt. Es besteht damit definitiv ein Bedarf an standardisierten Schutz- und Managementprotokollen zur Risikominderung, so Al-Nawas.

G.-M. Ostendorf, Wiesbaden