So stellt die versehentliche intravasale Injektion von Filler-Material eine der schwerstwiegenden Komplikationen der minimal invasiven ästhetischen Dermatologie dar. Eine durch den Filler bedingte externe Gefäßkompression kann ähnliche Folgen haben, nämlich Ischämie und lokalisierten oder weitreichenden Gewebeuntergang im Versorgungsbereich des betroffenen Gefäßes bzw. der betroffenen Gefäße.
Besonders hervorzuheben sind in diesem Zusammenhang Rezirkulationskreisläufe mit Verbindungen von Gesichtsarterien zur A. ophthalmica und A. centralis retinae oder zu intrakraniellen Gefäßen. Intraarterielle Injektionen können zur Erblindung oder zu einem Schlaganfall führen.
Eine detaillierte Kenntnis des Verlaufes der großen Gesichtsarterien und ihrer Abgänge sowie auch das Bewusstsein bezüglich der hohen Variabilität der Gefäßverläufe sind eine entscheidende Voraussetzung, überhaupt Behandlungen mit Fillern durchzuführen, forderte Dirschka. Die Kenntnis der Hochrisikoareale und eine besonders umsichtige Injektionstechnik (immer aspirieren, geringe Mengen injizieren, langsame Injektion) seien dabei besonders wichtig.
G.-M. Ostendorf, Wiesbaden