Das ergibt sich aus der klinische Praxisleitlinie der internationalen Endocrine Society über die Testung und Supplementierung von Vitamin D in der Allgemeinbevölkerung, veröffentlicht in der August-Ausgabe des Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism. Demnach sollten keine Vitamin-D-Testungen durchgeführt werden, solange keine spezielle Indikation wie z. B. eine Hypokalzämie vorliegt – auch nicht bei Menschen mit Adipositas.
Mit ein Grund ist auch, dass keine optimalen Zielwerte für die Vitamin-D-Versorgung bekannt sind. Die definierten Grenzwerte für eine suffiziente, insuffiziente oder defiziente (=Mangel-) Versorgung wurden von der Endocrine Society aufgegeben. Sie befürwortet nicht mehr den Zielwert von 30 ng/ml (75 nmol/l), wie in der Leitlinie von 2011.
Kinder, Schwangere und Senioren ab 75 Jahren sollten immer Vitamin-D-Supplemente erhalten; gesunde Erwachsene dagegen nicht, so Schatz. Da die Vitamin D-Dosen in den einbezogenen klinischen Studien erheblich variierten und Studienteilnehmer oft ihre eigenen Vitamin D-haltigen Nahrungsergänzungsmittel weiter einnehmen durften, bleibt die optimale Dosierung für eine empfohlene Substitution allerdings unklar.https://blog.endokrinologie.net/testung-und-supplementierung-von-vitamin-d-5645/
G.-M. Ostendorf, Wiesbaden