Normalerweise kommen Hämangiome solitär vor und erreichen eine maximale Größe unter 4 cm. In bis zu 30 % der Fälle können Hämangiome multipel auftreten. Als Ursache liegt eine angeborene vaskuläre Malformation mit Proliferation von Gefäßendothelzellen vor. Hämangiome verändern sich im Laufe der Zeit nicht oder nur wenig.
Die Diagnose kann in den meisten Fällen durch eine B-Bild-Sonographie anhand Kriterien wie gleichmäßiges, echoreiches Echomuster, runde bis ovale Form und scharfe Begrenzung gestellt werden. Zu den wichtigsten sonographischen Differenzialdiagnosen gehören das echoreiche Leberzelladenom und Metastasen eines neuroendokrinen Tumors.
Bei unklarem sonographischem Befund oder bei PatientInnen mit bekannter Tumorerkrankung erfolgt eine weitere Abklärung durch eine kontrastgestützte Bildgebung, z. B. MRT oder CEUS (Kontrastmittel-verstärkter Ultraschall). Eine Biopsie ist bei typischem Kontrastverhalten nicht erforderlich.
Hämangiome erfordern in aller Regel keine Behandlung und auch keine Verlaufskontrollen, erklärte Trojan. Nur große Hämangiome mit einer klinischen Symptomatik oder Zeichen für Komplikationen werden in Einzelfällen operativ saniert oder durch transarterielle Embolisation behandelt.
G.-M. Ostendorf, Wiesbaden