Insbesondere zu Zeiten der Großfeld-Bestrahlung stellten die Spätfolgen der Radiotherapie ein erhebliches Mortalitätsrisiko im Vergleich zur Sterblichkeit an einem Hodgkin-Lymphom dar. Zuletzt haben sich aber die Bestrahlungsfelder und zum Teil auch die verabreichte Dosis deutlich verkleinert, wodurch die Rate der Spätnebenwirkungen geringer ist.
Derzeit spielt vor allem der Zeitpunkt der Therapie eine entscheidende Rolle. Insbesondere bei sekundären Malignomen, aber auch bei kardialen Schäden durch die Strahlentherapie, muss ein langer Nachbeobachtungszeitraum verstreichen, bis eine adäquate Bewertung vorgenommen werden kann. So ist die Kardiotoxizität nach erfolgter Radiotherapie und die daraus folgende Rate an koronarer Herzkrankheit und Herzinfarkten relevant und zeigt eine eindeutige Dosis-Wirkungs-Beziehung.
G.-M. Ostendorf, Wiesbaden