So werden etwa das Gewürz Kurkuma und sein Wirkstoff Curcumin sehr häufig auch gegen Gelenkschmerzen eingenommen, obwohl Berichte über eine mögliche Hepatotoxizität zunehmen.
Sturm berichtete über den Fall einer 36-jährigen Frau ohne auffällige Anamnese, die sich sich mit einer seit drei Wochen fortschreitenden schmerzlosen Gelbsucht und Juckreiz vorstellte. Sie gab an, nur wenig Alkohol, keine Medikamente, Tabak oder Freizeitdrogen zu nehmen. Allerdings nahm sie seit 6 Monaten vor der Aufnahme täglich 30 ml eines rezeptfreien Kurkumapräparats ein, welches 2 g Curcumin-Extrakt enthielt. Ziel war die Linderung von durch Sport verursachter Knieschmerzen.
In der weiteren Diagnostik zeigten sich eine akute Cholezystitis und in der Leberbiopsie ein hepatozellulärer Schaden mit chronischer Entzündung und Schädigung der Gallengänge. Durch die internistische Therapie und Absetzen des Kurkuma-Präparates normalisierten sich alle Laborparameter nach einem Monat.
Der Fall macht deutlich, wie wichtig es ist, in der Anamnese auch Nahrungsergänzungsmitteln abzufragen und die Patienten über die Risiken einer unkontrollierten Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln aufzuklären, betonte Sturm. Dabei sei immer besonders auf die Dosierung zu achten, die in diesem Fall ja sehr hoch gewesen sei. Extrakte aus Pfeffer mit Piperin können die Bioverfügbarkeit von Curcumin erhöhen und damit auch das Risiko.
G.-M. Ostendorf, Wiesbaden