Antihistaminika sollten vor Einsatz von teuren und anderen nicht zugelassenen Medikamenten auch off-label in erhöhter Dosis (vierfacher Dosierung) zur Anwendung kommen.
Neu ist die Empfehlung zur Steigerung der Dosis beziehungsweise die Intervallverkürzung von Omalizumab bei fehlender Wirksamkeit in der Standarddosierung. Die Empfehlung findet sich in der internationalen Literatur schon länger, in Deutschland ist aber nur die Behandlung mit 300 mg Omalizumab alle 4 Wochen zugelassen (in-label). Gegebenenfalls muss daher vor Erhöhung der Omalizumab-Dosis bzw. einer Intervallverkürzung ein Kostenübernahmeantrag bei der Krankenkasse gestellt werden, so Brehler.
Auch weiterhin wird ein langfristiger oder regelmäßiger Einsatz von systemischen Glukokortikosteroiden nicht empfohlen. Aufgrund der fehlenden Datenlage sind andere Medikamente, die gelegentlich bei Urtikaria eingesetzt werden, in den Behandlungsalgorithmus nicht aufgenommen worden; eine Empfehlung für oder gegen solche Behandlungsoptionen kann nicht gegeben werden.
Zuberbier, T. et al. (2022). S3-Leitlinie zur Klassifikation, Diagnostik und Therapie der Urtikaria. AWMF-Register-Nr.: 013-028
G.-M. Ostendorf, Wiesbaden