Springe auf Hauptinhalt Springe auf Hauptmenü Springe auf SiteSearch

An medikamentös induzierte Vaskulitis denken!

Die medikamentös induzierte Vaskulitis ist eine komplexe, unklare Form der Vaskulitis und beherbergt eine Vielzahl unterschiedlicher Pathomechanismen und damit Vaskulitis-Formen. Als auslösende Medikamente kommen nahezu alle Substanzklassen in Frage, insbesondere auch die Antikörper-basierenden Therapien wie TNF-Inhibitoren, Ustekinumab oder Tocilizumab, und die Immuntherapien, z. B. mit dem PD1-Inhibitor Nivolumab.

Es ist jedoch praktisch nie möglich, ein Medikament als Auslöser mit 100%iger Sicherheit benennen zu können, so Schneider. Dies bleibe eine Vermutung, da es keinen pathognomonischen Befund gebe und daher nur die erneute Exposition den Verdacht bestätigen könnte.

Die medikamentös ausgelöste Vaskulitis beginnt meist 7 bis 10 Tage nach Neueinnahme. Eine Ausnahme bilden die TNF- Inhibitoren: Hier zeigt sich die Vaskulitis im Mittel erst nach 34 Monaten.

Grundsätzlich ist es wichtig, die Möglichkeit einer Medikamenten-induzierten Vaskulitis in Betracht zu ziehen, so Schneider. Sei dies der Fall, genüge es meist, das Medikament abzusetzen oder umzustellen, und die Vaskulitis heile ohne weitere Therapie innerhalb weniger Tage bis Wochen ab. Eine immunsuppressive Therapie sei in der Regel nicht notwendig.

G.-M. Ostendorf, Wiesbaden