Der Einsatz von kognitiver Verhaltenstherapie als Goldstandard bei der effektiven Behandlung von Tinnitus bleibt unumstritten. Aktuellen Arbeiten weisen zwar darauf hin, dass auch bei fehlender Evidenz der Einsatz nicht invasiver Therapiestrategien aus diesem Feld die Patientenzufriedenheit verbessern kann; deren konkrete Anwendung wird jedoch nicht empfohlen. Wichtig scheint eine personalisierte Anwendung solcher Behandlungsstrategien auf der Grundlage individueller Anamnese und Behandlungserwartungen der Betroffenen, so Mazurek, auch um ggf. den Plazebo-Effekt zu nutzen.
Psychopharmaka seien zur Behandlung komorbider affektiver Störungen hilfreich und können einen bedeutenden Einfluss auf die Symptomreduktion haben. Solche Präparate sollten aber weitgehend durch entsprechende Fachärzte verordnet werden.
G.-M. Ostendorf, Wiesbaden